Generell zu unserer Tour vorweg: Wir haben fuer 400 Dollar (ca. 250 Euro) pro Nase den
Mega Deluxe Deal bei Wanderers Travel gebucht, eine Art Alles-Inklusive-Paket fuer die Ostkueste. Darin enthalten sind eine 2 Tage/2 Naechte Whitsundays-Segeltour, ein 3 Tage/2 Naechte Fraser Island Self Drive-Trip und sechs Uebernachtungen an diversen Orten der Ostkueste. Nur hinkommen musste man halt selbst. Die Buchungen waren auch nicht von Beginn an fix, sondern man musste lediglich ein paar Tage vor Antritt einer jeden Einzeltour oder Uebernachtung dort anrufen und buchen - sehr praktisch! Ebenso praktisch war es, dass wir eigentlich ueberall bei unseren Inklusivuebernachtungen "upgraden" konnten, sprich, wir statt eines Grossraumschlafzimmers ein Doppelzimmer bekamen, und dafuer lediglich die Differenz zum Normalpreis draufzahlen mussten, was pro Person nie mehr als zehn Euro waren. Nach zwei Wochen Ostkueste sollte es dann ins Zentrum Australiens zum Uluru (Ayers Rock) und am Ende noch fuer ein paar Tage in Adelaide gehen. Wer moechte, kann uebrigens
hier auf der Karte von Queensland unseren Trip an der Ostkueste entlang mitverfolgen. Nun aber zum Bericht:
Sa, 03.03.2007 - Wundersame Heilung
Da

Claudia den ganzen Vormittag ueber husten musste, lag es also an mir, einen neuen Flug nach Cairns zu organisieren. Zum Glueck war am naechsten Tag noch genug Platz in der Vormittagsmaschine und so wurde diese fuer erneut 200 Dollar pro Nase neu gebucht. Nachmittags ging's dem frechen Fruechtchen schon wieder

viel zu gut und so kam es also, dass ich genoetigt wurde, nicht nur noch mal auf den Sydney Tower hochzufahren, sondern auch noch mit ihr und ein paar anderen StudiVZ-Leuten abends zum
Mardi Gras-Umzug zu gehen, einer grossen Schwulen- und Lesben-Parade durch die Innenstadt Sydneys. Ich stelle ja immer noch die These auf, dass Claudia das absichtlich so hat kommen lassen...
So, 04.03.2007 - CairnsEin

Wunder war geschehen und einen Tag spaeter sassen wir also doch noch im Flieger nach Cairns. Dort kamen wir bei strahlendem Sonnenschein (wir hatten die Zyklon-Saison gerade verpasst) am fruehen Nachmittag an und bezogen zunaechst das Hostel, bevor es auf die Suche nach einem moeglichst guenstigen

Anbieter fuer eine Karre ging. Diesen fanden wir am Ende mit Thrifty, welche fuer einen Hyundai Getz fuer 14 Tage (bei Abgabe in Brisbane) gerade einmal 675 Dollar haben wollten, umgerechnet 400 Euro, also 200 Euro pro Person - lachhaft. Nach einem kurzen Bad im frei zugaenglichen Pool in der Innenstadt von Cairns und einer Uebernachtung in der "Gefaengniszelle" des Cairns YHA ging es am naechsten Tag los.
Mo, 05.03.2007 - Fruechte, die keiner kenntNachdem

wir unsere Reisschuessel am fruehen Vormittag abgeholt hatten, fuehrte uns der Weg zunaechst nach Norden anstatt nach Sueden, und zwar zum
Daintree Nationalpark, einem Regenwald, der zum Weltnaturerbe gehoert. Nach einem kurzen Abstecher ueber Port Douglas ging es mit der Faehre ueber den Daintree River.
Der

Daintree Regenwald ist - um es vorweg zu nehmen - das schoenste Fleckchen Australien gewesen, welches wir auf unserer Reise zu Gesicht bekommen sollten. Der dicht bewachsene Regenwald mit unzaehligen Tieren und Pflanzen war einfach nur super anzusehen. Wir fuhren zunaechst zu zwei Straenden (Cape Kimberley,

Cow Bay), wobei am ersten der beiden lediglich ein paar Deutsche anzutreffen waren und am zweiten waren wir sogar ganz alleine. Gar nicht mal weiter verwunderlich, denn immerhin liegt der Regenwald doch recht weit weg von der Zivilisation und zweitens kann man nirgendwo Mittel- und Nord-Queensland ins Meer gehen, da dort recht unangenehme Zeitgenossen warten, wie etwa die fuer Menschen toedliche
Wuerfel-Qualle (Box Jellyfish) oder die
Irukandji-Qualle (beide gerade einmal einen Zentimeter gross), die einem ebenfalls ganz schoen zusetzen kann. Ueberfluessig zu erwaehnen sind natuerlich noch die Haie.
Im

Anschluss daran besichtigten wir die Tropical Ice Cream Factory (eine kleine Butze, in deren Hinterzimmer halt Eis produziert wird) und assen dort die Eisbox des Tages fuer fuenf Dollar, bestehend aus den vier Sorten Kokosnuss,
Jackfruit (Jakobsbaumfrucht),
Black Sapote (Schwarze Sapote, das deutsche Wikipedia fuehrt

diese Frucht nicht einmal), und Wattleseed, einem Gewaechs, das fuer Schokoladenpuddings benutzt wird und auch so aehnlich schmeckt (auch hier ist selbst bei Wikipedia nicht viel zu holen). Zudem konnte noch die Hausspinne der Gattung
Golden Orb Spider besichtigt werden, die ab und an von der netten Betreiberfamilie gefuettert wird, wenn ihr selbst nix ins Netz geht. Das Weibchen war etwa acht Zentimeter gross (plus Beine) und die Maennchen, die mit im Netz hingen, nicht mal einen Zentimeter. Sowas...
Am

noerdlichsten Punkt unseres Ausflugs angekommen, den man ueberhaupt ohne Allradantrieb (im Laufe des Blogs zukuenftig zur Vereinfachung 4WD genannt fuer 4-wheel-drive) erreichen kann, assen wir im Cape Tribulation Beach House zu Abend. Die Strasse dorthin war aber auch schon holprig genug, Versicherungsschutz hatten wir auf diesem Teil der Strecke jedenfalls keinen mehr. Egal, es ging halt zum Cape Tribulation, dem Ort, an dem angeblich (noch-nicht-Captain) Cooks Schiff zerschellt ist. Hierzu ist zu bemerken, dass dies angeblich an etwa zehn anderen Stellen Queenslands auch geschehen sein soll und an mindestens zwanzig Stellen ist er ebenso angeblich (erstmals) an Land gegangen. Das ist ein Schwaetzervolk hier, bei deren Geschichten muss man echt immer mindestens 50% Wahrheitsgehalt abziehen.
Auf

dem Rueckweg nach Cairns holten wir uns noch ein paar frische Passionsfruechte (Maracuja) und hielten Einzug im Bohemian Central Hostel in Cairns, nachdem wir im eigentlichen Hostel keinen Platz mehr bekamen. Schade, dass wir keinen der "gefaehrlichsten Voegel der Welt" gesehen haben, den
Cassowarry (Kasuar), und auch ein
Platypus konnte leider nicht gesichtet werden.
Di, 06.03.2007 -
Der gruene FroschNach

einem gesunden Maracuja-Fruehstueck ging es los in Richtung Sueden. Wir verliessen den direkten Weg in Richtung Brisbane allerdings recht schnell und besichtigten zunaechst den Heales Lookout, der uns einen schoenen Blick ueber die gruenen Gebirge der Gegend gab. Anschliessend fuhren wir zum Lake Barrine und anschliessend zum Lake Eacham, wobei wir in letzterem ein kuehles Bad nahmen und ein wenig den Schildkroeten beim Tauchen zusahen.
Anschliessend

fuhren wir zu den Millaa Millaa Falls, an deren Ende man ebenfalls baden konnte. Auf dieses Erlebnis verzichteten wir jedoch, da wir schliesslich gerade schon baden waren und es zudem regnete und wir die anderen Touristen auch nicht weiter mit unserer Anwesenheit nerven wollten. Nachdem uns Crawfords

Lookout einen Einblick gab, wie sich der einstige Wasserfallbach zu einem durchaus ansehnlichen Fluss mauserte, fuhren wir nach Mission Beach, einem (mal wieder) sehr schoenen Strand an der Kueste Queenslands. Wir entschieden uns, eine der im Sand liegenden Kokosnuesse mitzunehmen, gehoerten schliesslich keinem.
Auf

unserem weitern Weg nach Sueden hielten wir an einer einsamen Tankstelle, wo wir zudem das Klo benutzten. Normalerweise keiner Rede wert, aber oben in der Ecke des Klos sass ein ca. 25 cm grosser, grell gruener Frosch in der Ecke. Da dieser nicht zu atmen schien, hielten wir ihn fuer einen der lustigen Australierscherze und fuhren weiter. Unser Nachtlager schlugen wir wenig spaeter in Cardwell auf, was eigentlich ungeplant war, da wir bis Townsville wollten, dies aber nicht mehr geschafft haetten. So nisteten wir uns in einem Bungalow des Kookaburra Campingplatzes ein. Abends

grillten wir uns noch schoen ein Stueck Kaenguru auf dem australischen Gasgrill und als ich nachts noch einmal aufs Klo ging, sass dort, im Waschbecken, ein ebenso grell gruener Frosch wie wenige Stunden zuvor bereits im Tankenklo, nur lediglich zwei Nummern kleiner. Da ich lange genug wartete, bemerkte ich, dass dieser doch ab und an mal atmete, was fuer mich hiess, dass das Ding an der Tanke wohl doch echt war. Faszinierend.
Mi, 07.03.2007 - Bad im ParadiesAls

wir am naechsten Morgen unsere Vermieterin damit konfrontierten meinte sie, es handele sich um einen
Green Tree Frog (Korallenfinger-Laubfrosch) und das der in dieser Gegend oefter mal gesichtet wird. Nun denn... zum Fruehstueck gab es die vom Vortag gefundene Kokosnuss, wobei diese Teile verdammt hart zu knacken sind, da das, was wir als Kokosnuss kennen, lediglich der "Kern" der Kokosfrucht ist und darum noch einmal eine dicke Schicht irgendwas herum ist. Eine Heidenarbeit fuer ein paar Kruemel Kokosnussfleisch!
Wir

fuhren in Cradwell - entgegen der urspruenglichen Planung und auf Anraten unserer netten Vermieterin - den wenig bekannten Forest Drive entlang, bis wir am Attie Creek ankamen, einem kleinen aber feinen Wasserfall, abgelegen von allen Touristen, an dessen Ende wir erst einmal baden gingen. Ein absolt einmaliges Erlebnis, so ein privates Bad unter einem Wasserfall.
Danach

ging es wieder in Richtung Sueden und in Ingham nahmen wir die Abzweigung zu den Wallaman Falls. Diese zu erreichen war ein etwas zeitaufwaendigeres Unterfangen, aber es sollte sich lohnen. Die Waterman Falls sind naemlich die laengsten durchgehenden Wasserfaelle (bzw. der laengste durchgehende Wasserfall) Australiens. Von oben bis unten faellt das Wasser ohne Unterbrechung immerhin 268 Meter in die Tiefe. War recht imposant anzusehen.
Unser Weg fuehrte uns danach ohne weitere Unterbrechungen ins Magnums Backpackers nach Airlie Beach, dem Ausgangspunkt unserer Segeltour um die Whitsunday Islands. Ein reines Partystaedtchen der Marke Ballermann, nur halt ueberwiegend mit bloeden Englaendern - nix fuer normale oder stilbewusstere Menschen.
Do, 08.03.2007 - Mrs SnorkelUm 13:00 Uhr sollte sie losgehen, unsere 2 Tage/2 Naechte Segeltour um die
Whitsunday Islands. Dumm nur, wenn man eine Freundin hat, die sowohl in Flugzeugen als auch auf Booten "travel sick" wird, also seekrank! Entsprechend mussten vor der Abfahrt erst noch irgendwelche Beruhigungskaugummis und sonstiger, sinnloser Placebo-Kram gekauft werden. Um 12:30 Uhr nahm uns "Mrs Snorkel", wie in der Broschuere angekuendigt, in Empfang. Sie ueberreichte uns unsere Stinger Suits, die wir wegen der oben bereits beschriebenen, unangenehmen Meeresbewohner sicherheitshalber tragen mussten, wenn wir schnorcheln gingen. Hier zeigte sich uebrigens, was fuer ein Schnaeppchen wir mit dem 400-Dollar-Tourangebot gemacht haben, haette man doch alleine fuer den Segeltrip bei privater Buchung 329 Dollar bezahlt.
Bei der

23 Meter langen Maxi Segelyacht, auf der sich neben uns noch drei "Seeleute" des ProSail-Teams und 20 weitere Passagiere befanden, handelte es sich um die
Condor, eine Yacht, die in der Vergangenheit gar diverse Segelrennen gewonnen hat - angeblich. Bei Betreten des Schiffs wurden einem gleich erst einmal die Schuhe abgenommen und fuer den Rest der Zeit war man barfuss unterwegs. Unter Deck wurden die "Raeumlichkeiten" verteilt. Eigentlich gab es eh nur einen grossen Schlafsaal fuer alle, in dessen Mitte sich die Essenszubereitungstheke befand. Claudia und ich bekamen als Paerchen den Luxus einer eigenen Kabine, die sich im weiteren Verlauf allerdings als unbrauchbar erweisen sollte.
Nachdem

die Regeln verkuendet wurden, ging es auch endlich los. Und siehe da, alle Aufregung war natuerlich umsonst und Claudia wurde zu keiner Sekunde seekrank - wie ueberraschend! Die dreikoepfige Crew (zwei Typen, ein Maedel) war echt unterhaltsam und als Claudias Cap den Abgang vom Schiff machte,

wurde sogar extra umgedreht und dieses per Haken wieder an Bord geholt. Natuerlich musste beim Hissen der Segel kraeftig mitgeholfen werden, allerdings konnte ich mich die ganzen zwei Tage erfolgreich vor jeder Form der Arbeit druecken. Zudem wurde die Regel aufgestellt, dass man nicht "mine" sagen durfte - ansonsten waren zehn Liegestuetze faellig. Man kann sich vorstellen, was zu spaeter Stunde an Deck los war ("Who's beer is this?" "Oh, it's mine, thanks.").
An

einer Stelle mit dem Namen Caves Cove hielten wir an und machten uns zum ersten Mal bereit zum Schnorcheln. Die Whitsundays befinden sich eher am Rand und offiziell wahrscheinlich sogar ausserhalb des einmaligen
Great Barrier Reefs, aber auch hier gab es genug Korallen und Fischschwaerme zu sehen - einmalig! Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das im "richtigen" Great Barrier Reef aussehen mag. Bunte Fische, die aussahen, wie gemalt, dazu bunte und fluoriszierende Korallen en masse. Schade, dass ich mir keine Unterwasserkamera gekauft habe, aber andererseits auch wieder gut, so konnte ich die majestaetische Stille unter Wasser wenigstens voll geniessen.
Nach

etwa einer Stunde ging es weiter und wir legten in einer ruhigen Bucht mit dem Namen Hook Passage an, wo wir fuer die Nacht vor Anker bleiben sollten. Geschlafen wurde naemlich auch auf dem Schiff. Zuvor wurden aber stupide Trinkspiele gespielt, die jenseits jeden Niveaus lagen - einfach nur sinnlos,

australisch halt. Ausserdem landeten die ganze Zeit fliegende Ameisen auf unserem Deck und nervten. Dumm zudem, dass unsere Privatkabine sowas von schlecht belueftet war (drei postkartengrosse Schlitze), sodass wir dort nicht schlafen konnten und ich sogar das erste Mal in meinem Leben so etwas aehnliches wie Platzangst empfand. Also hielten wir es mit der Offerte der Crew, doch an Deck unter freiem Himmel zu schlafen. Da wir die ersten waren, die diese Idee dankend annahmen, konnten wir gar auf dem heruntergezogenen Vordersegel pennen. Leider fing es irgendwann nachts an zu regnen und wir gingen doch wieder unter Deck, doch war es da dann endlich etwas kuehler als zuvor.
Fr, 09.03.2007 - PostkartentraeumeAm

naechsten Tag ging es um 05:30 Uhr(!) weiter und wir segelten zum Whiteheaven Beach auf der Hauptinsel der Whitsundays, der Whitsunday Island. Wir wurden mit dem Beiboot an der Rueckseite der Insel abgesetzt und wussten daher noch nicht wirklich, was da so auf uns zukommen wuerde. Zunaechst stiefelten wir

den Lookout hoch und konnten von dort aus auf den strahlend weissen, fast unendlichen Strand blicken, der nur von gruener Natur und tuerkis-blauem Meer begrenzt wurde. Das ist definitiv der Stoff, aus dem Postkartentraeume gemacht werden

- zumindest, wenn die Sonne scheint! Wenn man sich das Paradies am Meer vorstellen wollte, dann wuerde es wahrscheinlich so aussehen. Dann gingen wir runter zum besagten Strand (auf dem Weg dorthin lief uns ein urzeitlicher
Goanna ueber den Weg) und spazierten

durch das knietiefe Wasser, wo uns diverse Fische, Stachelrochen und Haie um die Beine schwammen. Ja, Haie! Diese waren aber mit nur etwa einem Meter laenge ungefaehrlich, da es sich um eine spezielle Art von kleinen Haien handelte, die keine oder nur ganz kleine Zaehne besitzen und somit fuer Menschen ungefaehrlich sind. Den Rest des dreieinhalbstuendigen Aufenthalts auf der Insel verquatschten wir mit den vier Schweizern vom Schiff am Strand.
Im Laufe des Tages gingen wir ein weiteres Mal schnorcheln, dieses Mal hiess der Halt passenderweise Pit Stop. Zunaechst schloss ich mich fuer eine Viertelstunde einem netten Riesenschwarm von geschaetzten 500 schwarz-weiss-gestreiften Fischen an und lauschte dem lustigen Geraeusch,

welches diese machten, wenn die irgendwelche Algen von den Korallen abfutterten. Anschliessend schloss ich mich den Schweizern an, die ein paar Riesenschildkroeten aufgegabelt hatten und diese auf ihrer Tour begleiteten. Abends (in der Stonehaven-Bucht) wurde dann an Deck gegrillt (es gab Rinderschuhsole vom australischen Gasgrill) und diese Nacht konnten Claudia und ich sogar ohne Regenunterbrechung an Deck durchschlafen.
Sa, 10.03.2007 - Frueh schlafen gehenAm

naechsten Morgen ging es erneut zu vorher schon in Vergessenheit geratenen Tageszeiten und nach einem abschliessenden Schnorcheltrip (Black Island) zurueck nach Airlie Beach. Um 11:00 Uhr legten wir an und der erste Gang im Hostel war erst einmal der unter die Dusche, schliesslich trug man nun seit zwei Tagen Salzwasser mit und an sich herum. Da Claudia zunaechst das Bett bevorzugte, machte ich einen kleinen Stadtbummel. Um 13:00 Uhr hatte ich mich mit den Schweizern (denen ich am Abend zuvor Skat beigebracht

hatte) vorne im Magnums zwecks Skatspielerei und Getraenkekonsums verabredet - so kam es dann auch, dass wir alle kollektiv um 18:00 Uhr ins Bett fielen. Claudia, die nichts getrunken und ja erst einmal geschlafen hatte, war mittelschwer begeistert - gerade auch, weil die Crew/Firma des Segeltrips alle um 19:00 Uhr noch auf ein Bier ins Nebenhostel eingeladen hatte. Nun ja, dieses Treffen fand dann ohne uns statt. Zur Strafe weckte mich Claudia um 01:00 Uhr morgens(!!!), weil sie nicht mehr schlafen konnte und ich wurde zu einem einstuendigen Spaziergang durch Airlie Beach genoetigt, bevor es wieder zurueck ins Bett ging.
So, 11.03.2007 - 1770Der Sonntag war fuer uns eingentlich nur zum Fahren da, weil wir vorher einfach etwas zu viel getroedelt hatten und die Zeit wieder reinholen mussten. Daher gibt es auch nicht viel zu berichten, lediglich die Eiskrem-Kette
Cold Rock sei zu empfehlen, die wir an diesem Tag erstmals fuer uns entdeckten - die beste Eiskette der Welt! Man hat nicht nur die Auswahl zwischen den exotischsten Eissorten wie beispielsweise Kaesekuchen, Boysenbeere (einer Kreuzung aus Himbeere und Brombeere) oder Macademianuss, sondern auch zwischen unterschiedlichsten Sachen, die man in sein Eis reingemixt bekommt, wie etwa Twix, Bounty, Gummibaerchen, Prickelpulver und was weiss ich was. Dazu kann man noch aus mehreren Nuss- und Beeren-Sorten auswaehlen, die dann mit dem Eis mit Loeffeln vermischt werden. Ich entschied mich fuer Kaesekuchen und Boysenbeere, gemischt mit Bounty und frischen Boysenbeeren - ein Gedicht!
Unser

Nachtlager schlugen wir in Agnes Water auf, einem kleinen und verschlafenen Dorf neben der Town of 1770 (das Dorf heisst so), das lediglich 80 Einwohner zaehlt und in dem der gute Herr Cook im Jahre 1770 - natuerlich - erstmals in Australien anlegte. Als wir uns am Nachmittag erkundigten, ob denn im 1770 Backpackers noch ein Doppelzimmer frei sei und mich der Typ (Paul) am Telefon fragte, wo ich denn her kaeme, antwortete ich wahrheitsgemaess mit: "Hannover!" Seine Reaktion: "Ah, Hannover 96!" Die Erklaerung lieferte er uns dann beim Einchecken, er hat naemlich ueber ein halbes Jahr in Bremen gewohnt und sich dort auch fuer Fussball interessiert. So quatschten wir mit ihm noch ein bisschen, bis es nach der stressigen Fahrt endlich ins Bett ging. Das "Doppelzimmer" bestand uebrigens aus einer Pappwand, die unser Bett lediglich optisch vom Rest des Grossraumzimmers trennte. Haette der Ventilator nicht so laut gequietscht, haette uns das wahrscheinlich nicht mal was ausgemacht, aber so war es doch ein bisschen nervig.
Mo, 12.03.2007 - Water? Good!Morgens

war es knalleheiss und so entschlossen wir uns, erst einmal im nahegelegenen Meer baden zu gehen. Hier waren wir auch endlich suedlich genug, um keine Angst mehr vor den kleinen, todbringenen Quallen haben zu muessen. Auf dem Schild neben der Rettungsschwimmerstation wusste die Informationstafel

zu ueberzeugen, auf der die Wassertemperatur mit "good" angegeben war. Im Anschluss daran erhielten wir und einige andere Hostelbewohner des zweiten Hostels vor Ort eine Gratisrundfahrt in zwei Jeeps, wobei uns der bekiffte

Hippie (1770 ist als Hippiehochburg bekannt) an einigen Punkten erzaehlte, was es denn mit dem Doerfchen auf sich habe und was man hier so machen koenne - eine Hippie-Butterfahrt quasi. War aber ganz interessant und wir waeren auch gerne laenger geblieben, aber unser viel zu straffer Zeitplan zwang uns zur Weiterfahrt, da wir bereits in Noosa-Tewantin eine Unterkunft gebucht hatten. Dort kamen wir zu spaeter Stunde auch an und nisteten uns in unserer Cabin (Wohnhaeuschen aus Metall) auf dem oertlichen Campingplatz ein.
Di, 15.03.2007 - Harrold, der KoalaIn

Noosa Heads machten wir uns zu frueher Stunde auf den Weg zum Noosa Heads Walk, einem etwa drei Kilometer langen Wanderweg an der Kueste entlang, der sehr zu gefallen wusste. Am Eingang des Parks stand die Statue von Harrold, dem Koala, der einst von einem Hund im Park angefallen und getoetet wurde. Nach einem kurzen Zwischenstop an der Eisdiele fuhren wir nach Harvey Bay, von wo aus es am naechsten Tag nach
Fraser Island gehen sollte. Wir mussten jedoch bereits einen Tag vorher dort sein, da wir um 17:00 Uhr in die Thematik eingefuehrt wurden. Insgesamt fanden sich 30 Leute im Kookaburras Hostel ein, wobei daraus drei Zehnergruppen gebildet wurden. Wir bekamen einen Lehrfilm ueber die Insel (eine grosse Sandinsel, die laut Prospekt moeglicherweise(!!!) mehr Sand hat als die Sahara) , die dortigen Tiere (
Dingos) und die Verkehrsregeln gezeigt - wir hatten naemlich eine "self-drive-Tour" gemietet, sprich, jede Gruppe bestimmte selbst, wer den 4WD-Jeep fuhr. Daher war die angebotene Zusatzversersicherung fuer die Karre auch prinzipiell durchaus angebracht.
Mi, 14.03.2007 - Sand, Sand, Sand...Am naechsten Morgen wurden wir mit einem Shuttlebus zur Werkstatt gefahren, wo unsere 4WD-Jeeps standen. Diese wurden von uns gecheckt, ebenso wie das Zubehoer, bestehend aus Zelten, Schlafsaecken, Besteck,

Kochgeschirr, Tassen, Tellern, einem Gasherd, einem Frischwasserkanister und drei Kuehltruhen, in denen unser Essen fuer die kommenden drei Tage lagerte. Alles an Material wurde oben auf das Dach geworfen und dort festgebunden. Im Auto konnten zwei Leuten vorne sitzen und der Rest sass auf seitlich angebrachten Baenken dahinter. Nachdem wir mit der Faehre zum Wanggoolba Creek uebergesetzt hatten, konnte das Abenteuer beginnen.
Unsere

Gruppe bestand aus zwei Englaenderinnen, drei Schwedinnen, einem Hollaender, einer Hollaenderin und einer weiteren Deutschen. Wir hatten als Hilfsmittel eine Karte bekommen und einen Zettel, auf dem eine Route vorgeschlagen war. Sinnvollerweise hielten wir uns auch daran. Am ersten Tag fuhr eine der beiden Englaenderinnen, da ausser ihr auch ohnehin kein anderer fahren wollte oder durfte. Claudia und ich sind zwar im spaeteren Verlauf auch gefahren, aber gedurft haetten wir es eigentlich nicht, da wir mit unserem deutschen Fuehrerschein ja eigentlich nur acht Leute transportieren haetten duerfen - aber egal.
Generell

muss man sich die Insel so vorstellen: Man nehme Sand, forme daraus eine 175 x 25 Kilometer lange Insel, pflanze darauf Baeume und Gestruepp an, schlage ein paar Pfade in den Wald und ueberlasse den Rest den Leuten selbst. Bis auf einen ganz kleinen Teil an einem Resort ist nichts auf der Insel geteert, Zivilisation (und entsprechend Klos) gibt es auch so gut wie gar keine und ansonsten eigentlich auch nur ein paar Picknickplaetze, an denen man vereinzelt Frischwasser bekommt und abwaschen kann. Zwischendrin hat man dann aber immer mal wieder ein paar klasse Frischwasserseen.
Am

ersten See kamen wir nach unserer ersten Rumpelfahrt queer durch die Landschaft nach etwa 30 Minuten an. Um genau zu sein handelte es sich zunaechst nur um den Parkplatz dazu, der See selbst (der Lake Basin) war noch einmal 45 Minuten Fussmarsch entfernt. Aber es sollte sich gelohnt haben. Der Suesswassersee tauchte

mitten aus dem Nichts auf, und dessen Farben leuchteten am strahlend weissen Sandstrandufer schillernd grau-gruen. Natuerlich liessen wir uns nicht zweimal bitten und sprangen sofort ins Kuehle Nass. Von dort aus ging es weiter an den oestlichen Strand

von Fraser Island. Dieser war durchschnittlich 30 Meter breit und wurde halt als Fahrbahn benutzt (Geschwindigkeitsbegrenzung am Strand: 80 km/h, im Wald waren es 35 km/h, wobei ich den sehen moechte, der da ueberhaupt schneller als 35 km/h fahren kann

) sowie als Start- und Landebahn fuer Kleinflugzeuge. Wir suchten den uns ans Herz gelegten "Campingplatz" mit dem Namen Cornwells Camp (ein ebenes Sandgelaende hinter den Duenen, sonst nix) und schlugen dort unser Nachtlager auf

, wobei die anderen beiden Gruppen sich ebenfalls irgendwann dort niederliessen. Nach einem kleinen Strandspaziergang (eigentlich wollten wir zu Fuss zum Lake Wabby, aber da stimmte die Legende wohl nicht so ganz) gab es BBQ vom Gaskocher (unserer funktionierte nicht, wir mussten warten, bis die andere Gruppe fertig war) und abends halt nette Gespraeche bei Bier und Wein.
Do, 15.03.2007 - Mit 80 ueber die Piste
Zum

Glueck erwiesen sich unsere Zelte als Dingo-sicher, denn der eine oder andere strolchte abends doch noch umher. Morgens bauten wir die Zelte ab und fuhren in Richtung Norden hoch. Da unser Gaskocher ja im Eimer war, mussten wir einen Umweg ueber den Garawongera machen, was sich im Nachhinein allerdings

als sinnvoll erwies. Dort angekommen (auf dem Weg dorthin musste erstmals angeschoben werden) machten wir unser engllisches Fruehstueck auf einem oeffentlichen Gasgrill und beischtigten dann den See bzw. gingen natuerlich

wieder in ihm schwimmen. Nachdem ich dann endlich fuer den gesamten Rest des Trips das Steuer des Monstrums in die Hand genommen hatte, fuhren wir zum Maheno-Wrack, einem verrosteten Schiff, das hier irgendwann einmal an Land gespuelt wurde. Das interesannte

an der Fahrerei sind natuerlich die Anforderungen, die an einen beim Fahren gestellt werden, also im Wald nicht steckenzubleiben und am Strand nicht zu schnell zu fahren und dann in eine Ausspuelung reinzufahren, die durchaus mal ansehnliche Tiefen erreichen

kann. Nachdem wir unser Lunch in Dundubara eingenommen hatten, ging es an die fuer uns noerdlichste Sehenswuerdigkeit, die Indian Heads. Dies waren Felsen am Strand, auf die man klettern konnte, um von da aus einen herrlichen Blick ueber die Insel zu bekommen. Von dort aus ging es wieder in Richtung Sueden, wo wir unsere Zelte dieses Mal am Guruman Camping Ground (wieder einmal ein Hauch von nichts) aufschlugen.
Fr, 16.03.2007 - ShitheadDer

Hoehepunkt erwartete uns am Vormittag des letzten Tages, naemlich der Lake McKenzie. Ein Traum von einem Suesswassersee mitten im Nichts, umgeben von Sand und Baeumen. Hier verweilten wir bis zum Mittagessen, wonach wir dann auch schon wieder den Weg zurueck zur Faehre antreten mussten. Ich waere

- trotz der fehlenden Zivilisation - gerne noch ein paar Tage laenger geblieben, was vor allem die Maedles, die nach einer Dusche schrien, jedoch irgendwie anders sahen! Maedels: Ein Suesswassersee ist quasi eine Dusche! Nachdem der Wagen ohne Beanstandungen abgenommen wurde, wurden wir ins Kookaburras zurueckgebracht, wo natuerlich jeder erst einmal unter die Dusche huepfte. Abends sassen wir - bis auf die Schwedinnen - noch zusammen in gemuetlicher Runde und spielten Shithead, welches uns die Englaenderinnen beigebracht haben. Kann man durchaus empfehlen.
Sa, 17.03.2007 - Crikey!An

unserem letzten Tag an der Ostkueste (so schnell kann's gehen) besuchten wir auf dem Weg nach Brisbane noch den Australia Zoo, den Zoo von
Steve Irvin, dem Krokodiljaeger. Ich habe mich fuer den Typen zwar nie interessiert, aber was soll's angucken kann man sich's ja mal. So bekam ich, wenn auch nur im

Zoo, wenigstens mal einen Wombat und einen Kasuar zu sehen. Skandaloeserweise hatten sie keinen Platypus, was ich fuer einen Zoo, der sich Australia Zoo nennt, doch schon sehr traurig finde. Generell kann man den Zoo durchaus mit dem Praedikat interessant betiteln,

wobei die Krokodil- und Schlangen-Show interessanterweise eigentlich eher eine Lehrveranstaltung darueber war, wie die Tiere leben, was sie gefaehrdet und wie man mit ihnen umgehen sollte, wenn man sie trifft. Vorbildlich!
Zu

- mal wieder - spaeter Stunde trafen wir in unserem Hostel in Brisbane ein. Wir verfuhren uns auch noch ein paar Mal (erstmals), weil die da nur Einbahnstrassen haben und man nirgens parken darf. Das Hostel lag ohnehin schon genau auf der oertlichen Partymeile, aber zu allem Uebel begann um 21:oo Uhr der Pub unter uns auch noch mit seiner St. Patrick's Day-Feier, was uns eine ungewollt musikalische Nacht bescherte.
So, 18.03.2007 - Just the CentreEntsprechend geraedert ging es kurz nach Sonnenaufgang zum Flughafen in Brisbane, wo wir unseren Getz nach gefahrenen 2.964 Kilometern wieder bei Thrifty abgaben. Um 10:00 Uhr ging unser Flieger nach Alice Springs und durch die Zeitverschiebung zwischen Queensland und dem Northern Territory kamen wir dort nach zwei Stunden Flug gegen 11:15 Uhr an. Das erste, was uns ausserhalb des Flughafens entgegen kam, waren Fliegen. Wer jemals nach Alice Springs bzw. zum Uluru faehrt, sollte sich darauf gefasst machen, in jeder Sekunde ausserhalb eines geschlossenen Raums oder Fahrzeugs von 100 Fliegen auf einmal belaestigt zu werden.
Jedenfalls

mussten wir eine Weile warten, doch letztlich kam der Bus von Waywardbus doch an, um uns abzuholen. Bei diesem Touranbieter haben wir naemlich die
Just the Centre-Tour gebucht, eine 3,5-Tages-Tour um den Uluru herum. Unser (ca. 35-jaehriger) Reiseleiter Clark ("I'm a mechanic. If I can't fix it on the road, then it can't be fixed on the road.") war ziemlich cool und ueberhaupt waren wir in dem fuer 22 Leute ausgelegten Bus nur fuenf zahlende Gaeste (neben uns ein daenisch-australisches Paerchen in unserem Alter - sie ein bisschen das nervige Dummchen und er der trottelige Surfer, der das auch noch mit ihr aushaelt - und ein aelterer aber lockerer Englaender), was sehr selten vorkommt und am Ende unser Glueck sein sollte, da wir uns doch ziemlich gut verstanden und in der kleinen Gruppe einfach flexibel waren.
Nachdem wir mit dem Finch River den (angeblich) aeltesten Fluss der Welt besichtigt hatten (er war ausgetrocknet, aber er fliesst wohl auch unterirdisch weiter), hielten wir ab und an mal,

wenn es etwas zu sehen oder zu erklaeren gab. Unter anderem hielten wir, um Wildkamele zu bestaunen, die, wie so vieles Getier in Australien, irgendwann mal importiert wurden, sich in die Natur fluechteten und dann unkontrolliert zur Plage wurden, so wie Kroeten, Hasen, Fuechse und was weiss ich was fuer Getier noch.
Interessant

hierbei ist anzumerken, dass es sich um Alice Springs und Umgebung gar nicht um Wueste handelt, sondern um semi-arides Gebiet, in dem durchaus ueberall zahlreiche Pflanzen wachsen und gedeihen - was semi-arid heisst, wird euch Teddy im Gaestebuch sicherlich erklaeren ;-) Ebenso ist es ein Trugschluss zu glauben, der Uluru (ehemals Ayers Rock, doch versucht man hier, vieles wieder mit den Originalnamen der Aborigines zu bestzen) sei "bei Alice Springs um die Ecke". Klar, bei den australischen Groessenordungen sogar schon, knapp 400 Kilometer sind es dann aber doch schon noch mal. Na ja, immerhin habe ich sogar mein erstes, wenn auch einziges, 130-Schild in ganz Australien gesehen - muss ein Versehen der Regierung gewesen sein.
An

einer einsamen Tankstelle erstanden wir dann auch eine kleine, zehn Dollar teure Dose mit Anti-Fliegen-Creme, die genau wie Wick Wapurup roch und, im Gegensatz zum Insektenspray von Fraser Island, sogar half gegen die kleinen, laestigen Viecher. Die anderen drei kauften sich statt dessen lieber daemliche Fliegennetze - sehr modisch, wie ich finde.
Die Wolken zogen sich immer weiter zu und irgendwann fing es an zu regnen, was bedeutete, dass wir auf unserem Campingplatz ganz schoen nass geworden waeren, doch die Campingplatzverwaltung wies uns und einer anderen, groesseren Gruppe netterweise eine grosse Holzhuette zu, in der wir zunaechst kochten und dann bei Bier Shithead spielten. Natuerlich musste irgendeine Deppin wieder verraten, dass ich an dem Tag Geburtstag hatte, und so wurde ich auf australisch/amerikanisch nervige Art kurzzeitig gefeiert - ich hasse solche Momente. Geschlafen wurde im
Swag auf dem Boden, einer Art Ueberschlafsack, in den man sich mit seinem eigentlichen Schlafsack (oder auch ohne) dann reinlegt - eine urtypisch australische Erfindung.
Mo, 19.03.2007 - Das Wunder vom UluruNach einer recht kurzen Nacht hiess es mal wieder: vor Sonnenaufgang aufstehen - und das im Urlaub! Na ja, das wird halt so gemacht hier im Outback, weil es normalerweise nach 09:00 Uhr nicht mehr moeglich ist, noch irgendwas grosses zu machen, weil es dann einfach zu heiss ist. Wir hatten Glueck und die Temperaturen lagen die ganzen Tage ueber immer bei 20-25 Grad Celsius bei bedecktem Himmel - optimal also. Als Kat einen Monat vorher hier war, hatte sie ueber 40 Grad tagsueber zu ertragen. Gerade bei unserer ersten Erkundung des heutigen Tages waere das eine absolute Tortur gewesen.
Es

ging zum Kings Canyon, wobei wir dort den gesamten Kings Canyon Walk abrissen, also sechs Kilometer ueber ein rotes Stueck Gebirge. Mehr oder weniger Hoehepunkt des ganzen war der "Garten Eden", der seinen Namen aber nicht wirklich verdiente, denn das dortige Wasserloch, das wohl auch

mal blau gewesen sein soll, war eher schwarz und animierte zumindest aus unserer Gruppe keinen, sich ins Wasser zu stuerzen. Landschaftlich was es ansonsten aber natuerlich ziemlich interessant und ueber die oertliche Flora und die architektonische Entstehungsgeschichte der Region konnte auch wieder einiges gelernt (und vergessen) werden.
Nach

einem kurzen Zwischenstopp inklusive Badespass und Mittagessen am Campingplatz des Vorabends ging es auch schon zu unserem Campingplatz weiter, dem Yulara Resort. Dies war auch der Ausgangspunkt, von dem man aus nach einigen Minuten Fahrt den Nationalpark um den Uluru erreichte. Wir fuhren

hinein und warteten mit Bier und Knabberkram bewaffnet am Sonnenuntergangsaussichtspunkt fuer Busse (es gab auch einen extra fuer Autos) auf den Sonnenuntergang. Dort trafen wir zufaelligerweise auf zwei der vier Schweizer vom Whitsunday

-Trip wieder, mit denen wir dann auch noch ein bisschen quatschten. Da es immer noch dicht bewoelkt war, schien es unwahrscheinlich, dass wir den Sonnenuntergang ueberhaupt sehen wuerden, doch wie durch ein Wunder riss ein kleiner Teil der Wolkendeck

e in unserem Ruecken urploetzlich auf und der Uluru wechselte seine Frabe von grau-rot in ein leuchtendes orange. Faszinierend! Eigentlich wollte ich ja den Uluru fast schon ganz weglassen in meinen Planungen und statt dessen lieber laenger an der

Ostkueste bleiben ("Was soll an so einem Berg bitte schoen so besonders sein?"), doch zum Glueck habe ich mich anders entschieden und wir sind dort hingefahren, denn das war schon echt mal ein Naturschauspiel erster Guete. Kaum war das Schauspiel vorbei, hetzten die asiatischen Eintages-Touristen auch schon wieder in ihre Busse und jagten davon. Wir liessen es etwas gemuetlicher angehen und fuhren langsam zurueck zum Camp, wo wir den Abend bei Gegrilltem und ein paar Bierchen gemaechlich ausklingen liessen.
Di, 20.03.2007 - Uluru-Wasserfaelle
Gewohnt

frueh waren wir wieder auf den Beinen und auf geht es zur "Nebenattraktion" des Nationalparks, den
Kata Tjuta (Olgas). Dabei handelt es sich um diverse rote Felsen, die aus dem Nichts in die Wildnis ragen. Diese Felsen sind den Aborigines sogar noch heiliger als der Uluru, trotzdem sind sie eher

unbekannter als ihr fetter Kollege. Wir beschritten den Valley of the Winds-Walk, wobei es sich hierbei teilweise schon um eine etwas anspruchsvollere Klettertour handelte. Im Regen kann man hier auf jeden Fall nicht lang, da legt man sich definitiv auf den

rutschigen Steinen lang. Clark meinte auch, dass wir auf diesen Teil bei Regen haetten verzichten muessen. Von den drei "Bergen", die wir bisher gesehen hatten (Kings Canyon, Uluru, Kata Tjuta) fand ich diesen Abschnitt landschaftlich gesehen definitiv am interessantesten.
Wir

fuhren fuers Mittagessen kurz zurueck zum Camp und nachmittags besuchten wir das Aboriginal Cultural Centre, in dem wir uns 1,5 Stunden lang noch etwas intensiver mit der Kultur der australischen Ureinwohner befassten. Der Rest des Tages war frei und so lungerten wir ein wenig am Campingplatz

herum, bis es auf einmal anfing zu regnen. Nachdem wir unsere Essecke notduerftig ueberdacht hatten, kam Clark an und meinte, wir sollten zum Uluru fahren, da es dort auch regnet und dann um den ganzen Berg herum Wasserfaelle herunterkommen wuerden.

Tja, das war eben der Vorteil der kleinen Gruppe: gesagt, getan! Claudia und das australisch-daenische Paerchen wurden kurzerhand aus ihrem Schlaf im Zelt gerissen und los ging es. Und, es sollte sich gelohnt haben. Die Wasserfaelle kamen wirklich wie Sturzbaeche

von oben herab und die Wolken hingen teilweise unter der Bergspitze. An einer Stelle, an der wir dann auch ausstiegen (im gesamten Nationalpark darf man nirgendwo anhalten, ausser an gekennzeichneten Parkplaetzen), hatte sich gar eine Wasserloch, das Mutitjulu Waterhole

, am Fusse eines besonders grossen Wasserfalls gebildet. Sieht halt eben kaum einer, weil es ohnehin schon nicht viel regnet und wenn, dann steht es natuerlich nicht auf dem Programm. Und wenn man dann als Tourfuehrer sechs Chinesen, zehn Japaner, drei Deutsche und drei Sonstwas spontan ueberreden soll, doch mal eben das Tagesprogramm zu aendern, dann stehen die Chancen auch eher schlecht normalerweise.
Mi, 21.03.2007 - Und noch mehr Geschichten...An

unserem letzten Tag stand der Sonnenaufgang am Uluru auf dem Programm. Wir fuhren also mal wieder im Dunkeln los und hielten auf der gegenueberliegenden Seite des Uluru am Sonnenaufgangspunkt an. Hier ging es etwas turbulenter zu als beim Sonnenuntergangspunkt, da Busse und Autos

sich hier gemeinsam hinquetschen mussten und es sich auch um keinen extra Parkplatz handelte, sondern eher um eine Seitenstreifenparkzone. Wahrscheinlich zur Enttaeuschung vieler Tagesausfluegler verhinderte die Wolkendecke dieses Mal das Sonnenaufgangsspektakel

gaenzlich und es gab nix besonderes zu sehen. Uns war es wurscht, wir hatten zwei Naturschauspiele am Uluru gesehen und gingen so - ohne Clark - auf unseren 9,4 Kilometer langen Uluru Base Walk, einmal ganz herum. An bestimmten Stellen ist das Fotografieren

uebrigens verboten, da es sich um heilige Staetten der Aborigines handelt. Diese duerfen unter den Aborigines erst ab einem bestimmten Reifegrad im Leben gesehen werden. Vor Jahren passierte es naemlich mal, dass eine heilige Staette im National Geographic abgebildet wurde und so einige, noch nicht dazu bestimmte Jugendliche innerhalb des Stamms diese Bilder sahen. Das Trara war gross und jetzt herrscht dort ein Fotografierverbot, an das sich aber aufgrund nicht vorhandener Kontrolle gerade asiatische Touristen leider nicht immer halten.
Nach

dem etwa zweistuendigen Marsch gingen wir mit Clark noch den Mala Walk entlang, auf dem er uns bestimmte heilige Staetten (die man allerdings fotografieren durfte) noch einmal genauer erklaerte. Als auch dieser Teil beendet war, bauten wir am Camp unsere Zelte ab und machten uns auf den Rueckweg.

Zwischendurch hielten wir noch einmal bei einem Lookout, von dem man aus einen grossen Salzsee (Lake Any) und den Mount Connor sehen konnte, die dazugehoerigen Geschichten (Mount Connor ist laut den Aborigines entstanden, weil irgend einem Fabelwesen

langweilig war und es Steine geschnippst hat und der Lake Any, weil irgendein anderes Vieh geweint hat, weil sein Bruder gestorben ist und so ein Mist) gab es natuerlich wieder gratis dazu. Ebenfalls konnten wilde Pferde gesichtet werden (toll, die wilden Esel

haben wir als einziges wieder nicht gesehen) und beim Stopp an einer Kamelzuchtstation neben einem zahmen Dingo und diversen Wuestenschiffen auch ein (eindeutig maennliches) Kaenguruh beobachtet werden, das... na ja, seht selbst.
In Alice Springs angekommen bezogen wir zunaechst im Melanker Hostel unser Quartier und um 20:00 Uhr trafen wir uns im Annie's Backpackers um die Ecke zum gemeinsamen Abendessen wieder. Das mir versprochene Kamel war den Tag leider aus, also bestellte ich alternativ halt seit langem mal wieder Kaenguru und danach einen Apfel-Zimt-"Danish" mit Vanilleeis - ist zwar auch lecker, aber Kamel haette ich trotzdem gerne mal probiert.
Do, 22.03.2007 - Der AfghanenzugNach

einem kurzen Streifzug durch Alice Springs und die Verwunderung ueber die verkommene Lebensweise der dort verhaeltnismaessig sehr hohen Population von "Stadtaborigines" ging es mittags mit dem
Ghan von Alice Springs nach Adelaide. Der Ghan bildet die Nord-Sued-Verbindung

von Darwin ueber Alice Springs nach Adelaide (knapp 3.000 Kilometer) und er faehrt zweimal die Woche in beide Richtungen. Dank YHA-Mitgliederkarte mussten wir statt 235 Dollar nur 180 Dollar fuer die einfache Fahrt zahlen, die knapp 21 Stunden dauerte, wobei es zwischendurch nicht einmal einen Zwischenstopp gab. Den Namen hat der Ghan uebrigens von den vielen fleissigen Afghanen und deren Kamelen, die wegen des Baus durch die Wueste ins Land kamen und halfen, die Strecke zu bauen. Es war jetzt nicht so das grosse Erlebnis, aber man kann es als Alternative zum Fliegen durchaus mal gemacht haben.
Fr, 23.03.2007 - Endlich RuheMorgens kamen wir um 09:00 Uhr in Adelaide an und vom Bahnhof aus fuhren wir zu Annie's Place, dem Schwester-Hostel von Annie's in Alice Springs, welches uns den Abend beim Dinner eigentlich recht gut gefallen hatte. Und siehe

da, mit dem YHA in Robe (
siehe Great Ocean Road II) hatten wir das beste Zimmer auf unserer Reise, sogar mit eigenem Fernseher. Trotz des Regens an diesem Tag machten wir uns nach den Strapazen der letzten Wochen an diesem Tag noch einmal auf, die Stadt wenigstens ein wenig zu erkunden, aber insgesamt waren wir am Ende froh, mal laenger als eine Nacht am Stueck ein festes Bett unterm Arsch und etwas Ruhe gehabt zu haben.
Sa, 24.03.2006 - StadionromantikDa

Claudia - wie immer - frueh eingeschlafen war und morgens um so eher wach, war ich wieder der leidtragende, der nicht mal ordentlich ausschlafen durfte. Egal, wir rafften uns irgendwann tatsaechlich auf und erkundeten den Norden Adelaides ein wenig mehr, wo unter anderem das Adelaide Oval

steht, eines der suessesten Stadien, die ich je gesehen habe. Es ist halt auch so ein Cricket/Fussball/Rugby-Stadion in einer ovalen Form, und von den fuenf Tribuenen sah keine so aus wie die naechste, nicht mal die Stilrichtungen passten zusammen - ganz toll.

Claudia teilte meine Begeisterung zwar nicht ganz, aber muss sie ja auch nicht - reicht ja, wenn ich es tue :-) Anschliessend schlenderten wir durch den botanischen Garten, der irgendwie nicht ganz so interessant war, wie die, die ich sonst so kenne, aber um danach wieder faul am fruehen Abend ins Bett zu fallen, hat es gereicht. Tollerweise gab es an dem Abend Speed im Fernsehen.
So, 25.03.2007 - Schaukelpferdmist fuer BostonFuer den Sonntag hatten wir bei
Groovy Grape eine Barossa Valley Wine Tour gebucht. Normalerweise haette mich der Name eher von dem Veranstalter abgehalten, aber es war der einzige, der nicht so spiessig

und serioes daher kam, wo also der "Spass" am Wein im Vordergrund steht. Ich als bekennender Weinhasser war hier natuerlich genau richtig. Unser Fahrer J. R. riss aber schon zu Beginn die geilsten Schoten und wurde spontan zu meinem Lieblings-Tourfuehrer des gesamten Trips. Die Mitreisenden (ueberweigend Englaender) waren ebenfalls sehr gut drauf und spaetestens die kuriose Musik aus J. R.s Plattensammlung hob die Stimmung bereits am Anfang in hoehere Sphaeren.
Als

erstes stand das World's Largest Rocking Horse auf dem Programm, ein 18 Meter hohes Schaukelpferd. In dieser Beziehung spinnen die Australier vollkommen. Die haben so viele grosse Gegenstaende in ihrem Land rumstehen... also ich habe alleine das grosse Schaukelpferd, zwei(!) grosse Ananas,

die grosse Mango, den grossen Koala, den grossen Echidna, die grosse Eidechse(?) und noch irgendwas grossen gesehen. Am grossen Stiefel(!) sind wir leider vorbeigefahren und den grossen Bullen und die grosse Krabbe habe ich leider nur auf Bildern gesehen bisher. Ebenso spinnen die mit den Staedten. Wir sind in Queensland in mindestens vier der letzten sechs "Friendliest Towns of Queensland 200X" vorbeigekommen, dazu kommen noch sinnlosere Titel wie "Tidiest Town of Northern Territory 200X" - um selbigen

Award hat sich naemlich Curtin Springs gerade beworben, durch "das" wir auf unserer Uluru-Fahrt gefahren sind. Curtin Springs besteht aus einer Tankstelle(!) mit ein paar Tierkaefigen nebendran! Da wohnen keine zwei Familien! Ansonsten gibt es da nur rote Erde! Was soll daran sauberer sein als an Kalles Tankendorf 100 Kilometer weiter? Ich raff's nicht, sorry!
Danach

fuhren wir jedenfalls zur Whispering Wall, einem kleinen Staudamm, an dessen beiden Enden man sich postieren kann und wenn man dann in Zimmerlautstaerke irgendetwas sagt, kommt es bei dem Gegenueberliegenden Ende so an, als stuende die Person neben einem. Theoretisch einfache Physik, aber trotzdem auch noch nie gesehen. Danach ging es zu unserer ersten Weinprobe ins Jacob's Creek Visitor Center. Fuer meinen Geschmack schmeckte alles irgendwie abscheulich,

aber so gut sind die Weine da wohl auch nicht gewesen. Schoen auch die ausliegende Karte, die einem zeigte, wie man bestimmte Kriterien eines Weins beschreiben kann. Nun denn, dann finde ich, dass der dritte Wein von hinten etwas nach "cigar box" geschmeckt hat, aber auch gleichzeitig eine Spur von "marjoram" im Abgang mit drin hatte und das Bouquet "unmarried' daherkam.
Wie

dem auch sei, der zweite Zwischenstop schien etwas mehr zu versprechen, wird die Vine Crest Winery doch schon seit fuenf Generationen von Deutschen gefuehrt. J. R. meinte jedenfalls, dass dies das weintechnische Highlight der Tour sei und auch als amtlicher Toilettentester der Region wusste

die Vine Crest Winery seiner Meinung nach ebenfalls am besten abzuschneiden, alleine schon wegen des dreilagigen Klopapiers ("Please don't take it with you, the owner is always angry with me then."). Dreilagiges Klopapier benutzt hier sonst niemand, nicht mal zu Hause.
Beim dritten Weingut konnte man sogar mal die Produktion besichtigen, doch die anschliessende Weinverkostung setzten Claudia und ich mal aus, weil sie schon leicht angeduselt war und ich einfach keinen Wein mehr sehen konnte. So gesellten wir uns draussen zu J. R., der gerade dabei war, das BBQ vorzubereiten, und unterhielten uns mit ihm. Als dann alle draussen waren, gab es neben Huehnchenschenkeln, Bratwurst (oder was Australier dafuer halten) und Cevapcici auch mal wieder Kaengurufleisch. Schmeckt uebrigens wie Rind, nur noch zarter, wenn man es richtig macht.
Das

vierte Weingut wurde von mir auch nur sporadisch besichtigt, statt dessen genoss ich lieber den Ausblick ueber die Weintaeler. Mein persoenliches Highlight kam ohnehin erst abends, denn die Dropkick Murphys waren in der Stadt und da musste ich natuerlich unbedingt hin. Claudia kam ebenfalls mit und fand es ueberraschenderweise sogar ganz okay. Das Bier war schoen billig, dafuer war das Publikum fuer europaeische Verhaeltnisse recht kurios, viele Normalos und Skater darunter. Leider wirkte der Frontsaenger dieses Mal vollkommen unmotiviert und selbst statt der ueblichen zwei Zugabenauftritte gab es dieses Mal nur einen. Schade. Definitiv das schlechteste meiner bisherigen DKM-Konzerte.
Mo, 26.03.2007 - Schokolade gegen KaterEin

wenig geraedert wachte ich am naechsten Morgen auf, doch es half nix, wir hatten um 14:00 Uhr eine Gratisfuehrung in Haigh's Chocolate Factory gebucht und einer von uns beiden wollte irgendwie unbedingt dahin. Und was soll ich sagen: Fuer die einen ist es eine schlichte Schokoladenfabrik, fuer manch anderen war es der Himmel auf Erden. Aber nett waren die Leute da, muss auch mal dazu sagen.
Di, 27.03.2007 - Meerestiere auf Kangaroo IslandIn aller Herrgottsfruehe ging es mal wieder raus, denn wir hatten bei
Campwild Adventures einen Zweitagestrip nach
Kangaroo Island gebucht. Zu unserer Ueberraschung holte uns morgens um 06:25 Uhr J. R. ab, der lustige Vogel von der Barossa Valley Weintour. Die beiden Unternehmen gehoeren irgendwie

zusammen und da der eigentliche Fahrer krank wurde (den Vorabend um 22:00 Uhr), musste er einspringen. Nun denn, also ging es mit J. R. auch noch Kangaroo Island. Wir waren zwoelf Fahrgaeste (ein englisches Paerchen, eine Englaenderin, eine Anglo-Oesterreicherin

, eine Schweizerin, drei Deutsche, eine hollaendische Polizeibeamtin und ein Japaner) und auf halber Strecke zur Faehre blieb die Karre mit Kuehlschaden liegen. Fing ja gut an. Nach ueber einer Stunde bekamen wir einen Ersatzwagen, doch da die Faehre schon weg war, mussten wir auf ein kleines Fischerboot umsteigen. Ha, was fuer ein Spass. Die meisten fanden es lustig, den fast einstuendigen Achterbahntrip ueber die Wellen in der Metallnusschale erleben zu duerfen, meine bekanntermassen seekranke Begleiterin fand es weniger lustig und war keine zwei Sekunden nach dem Anlegen des Bootes auf dem Steg.
Auf

Kangaroo Island angekommen nahmen wir erneut ein neues Fahrzeug und es ging los. Generell muss man zu Kangaroo Island sagen, dass diese Insel auch noch verhaeltnismaessig unberuehrt ist und angeblich die beste Luft Australiens beherbergt. Ja, es hatte durchaus etwas von Nordseeinsel. Lediglich

die dutzenden Kaengurus, Wallabys und sonstigen exotischen Viecher, die da dauernd rumlaufen, fallen halt etwas auf. Zunaechst besuchten wir allerdings die Seal Bay um dort den Australischen Seeloewen in seiner natuerlichen Umgebung zu sehen. Ein Fuehrer nahm

uns mit an den Strand, an dem geschaetzte 200 Seeloewen ueberwiegend faul herumlagen, und erzaehlte uns etwas zu den Tieren. Kennt man zwar aus jedem drittklassigen Zoo die Tiere, aber sie mal live und ohne Gefangenschaft zu sehen, ist dann ja doch immer noch was anderes.
Anschliessend

fuhren wir in die Little Sahara, einem riesen Sandduenengebiet mitten auf der Insel. Zuvor hatte J. R. ein paar Snowboards geholt und so kam es, wie es kommen musste: Sandboarding. Fuer solche "Funsportarten" bin ich ja nun so gar nicht zu haben. Aber nun ja, zwei oder drei Male

habe ich mich dann doch aufs Brett geschwungen, um dann nach ein paar Metern doch nur erwartungsgemaess im Sand zu landen. Kann man mal machen, muss man aber nicht, vor allem nicht, wenn man sich vorher mit Sonnencreme eingeschmiert hat - was ich uebrigens vordenkend nicht getan hatte, andere Leute hingegen schon ;-)
Anschliessend

ging es auf die Suche nach unserer Huette, die J. R. ja nun auch noch nicht kannte. Auf dem Weg dorthin konnten noch ein paar Delphine im Meer beobachtet werden, wie sie etwa zehn Meter vor der Kueste umherschwammen. Als wir die Huette dann endlich fanden, blieben wir kurz vorher natuerlich noch

im Sand stecken, aber auch das konnte natuerlich im Kollektiv gemeistert werden. Die Huette war richtig cool, innen gab es mehrere Schlafraeume, wobei Claudia und ich uns durch Glueck die Premiumplaetze in der ersten Etage des Wohnzimmers sichern konnten. Schnell eingerichtet und ab zu einem kleinen Hafen, an dem kleine Zwerpinguine an Land gehen und in versteckten Ecken ihre Nester bauen. Ich hatte ja schon einmal Pinguine auf Philipp Island gesehen, von daher war es jetzt nichts so spektakulaeres fuer mich

, aber nett anzusehen war es erneut, auch wenn leider keine Pinguine an Land gingen dieses Mal und nur ein Paerchen beim Brueten gesichtet werden konnte. Selbstverstaendlich habe ich das Bild ohne Blitz gemacht, wie es sich gehoert. Daheim in der Huette wurde wieder gegrillt und recht frueh war der Abend dann auch fuer mich beendet - alleine schon deshalb, weil der Japaner in unserer Gruppe drei meiner sechs Bier wegtrank, weil er dachte, es sei fuer die Allgemeinheit im Kuehlschrank gewesen. Na ja, dafuer hat er sich fuer den Rest der Fahrt dauernd entschuldigt.
Mi, 28.03.2007 - I want to believeEs

war einmal etwas neues: Anstatt durch bloeses Weckergeklingel weckte uns J. R., indem er einfach Didgeridoo spielte. Klasse, da hatte man fast Lust aufzustehen - fast! Zum Fruehstueck huepften ein paar Kaengurus am Haus vorbei und wenig spaeter ging es zu den Remarkable Rocks, ein paar quer durch die

Gegend gewuerfelten Felsen, die einfach so auf einer Klippe stehen. Sahen in der Tat ganz nett aus, es waren doch ein paar ganz kuriose Gestalten dabei. Anschliessend ging es zum Fur Seals Lookout, wo es New Zeeland Fur Seels (Neuseelaendische Seebaeren)

zu bestaunen gab. Je naeher man allerdings kam, umso unangenehmer wurde es jedoch, da die Seebaeren auf ihre eigenen Klippen zu pissen pflegen, was bei 200 Seebaeren, die da jeden Tag rumliegen, doch durchaus unangenehme Nebenwirkungen geruchstechnischer

Art haben kann, zumindest nach menschlichen Masstaeben. Trotzdem hielten wir es dort fast eine Stunde aus, denn ebenso wie die Seeloewen ist es einfach nur faszinierend, diese faulen Viecher zu beobachten und erst recht, wenn sich dann doch mal einer bewegt und nach fuenf Metern keinen Bock mehr hat und sich wieder zurueck auf die Steine plumpsen laesst.
Nun kommen wir zum Hoehepunkt der Tour: Ja, es gibt ihn wirklich. Bis zum heutigen Tag habe ich dieses Tier fuer eine Erfindung

der australischen Tourismusindustrie gehalten, aber es gibt ihn wirklich: den
Platypus! Wir fuhren zum Platypus Waterholes Walk, an dem ein wenig Wasser fuehrender Fluss mehrere mittelgrosse Wasserloecher hinterlassen hat, in denen sich dieses

scheue Tier aufhaelt. Am ersten Lookout konnten wir leider keinen Platypus entdecken, aber am zweiten war es dann soweit: Der Platypus ist meistens in Ufernaehe im Wasser zu sehen und etwas kleiner als ein Biber, sieht ungefaehr genau so aus und hat aber einen Schnabel. Es war auch nur fuer etwa 15 Sekunden zu sehen, dann war es irgendwo in einer Hoehle verschwunden. Ja, jetzt glaube ich, dass es Platypus wirklich gibt!
Allmaehlich

ging es auf den Rueckweg zur Faehre und wir fuhren zur Emu Ridge Eucalyptus Distillery, die Eucalyptusoele und aehnliches Zeugs herstellt. Nachdem wir einen kleinen Film ueber den kleinen Familienbetrieb gesehen hatten (man sass dazu in einem Kutschenwagen) wurden einem die Produkte

gezeigt. Danach kam Roxy zum Einsatz, eine Kaenguru-Junges (ein Joey), das seine Mutter bei einem Autounfall verloren hat und nun in einem Stoffbeutel wohnt und von der Familie grossgezogen wird. Natuerlich durfte jeder mal ran zum Halten ;-) Wer sich ueber Roxy und die anderen Tierkinder der Familie auf dem Laufenden halten moechte, kann das
hier auf deren Homepage tun.
Zum

Schluss wurde noch der Prospect Hill Lookout bestiegen, um noch einmal einen Gesamtueberblick ueber die Insel zu bekommen, und nach einem kurzen Gruppenfoto am Strand ging es auch schon zur Faehre zurueck. Am spaeten Abend waren alle wieder in ihren Hostels und wir verabschiedeten uns noch kurz von J. R., den wir in der Zeit wirklich liebgewonnen haben.
Do, 29.03.2007 - die letzte HolzenteDa Claudia am naechsten Tag in Richtung Bali aufbrechen sollte, erledigten wir noch ein paar Dinge in Adelaide (Konto aufloesen, Geld umtauschen, bevor es ins Flugzeug nach Sydney zurueck ging. Dort hatten wir noch eine Uebernachtung aus unserem Ostkuestenangebot ueber, wobei wir fuer unsere letzte Nacht noch einmal den Luxus eines Doppelzimmers in Anspruch nahmen und ein letztes Mal den 6-Dollar-Steak-Deal testeten.
Fr, 30.03.2007 - StressClaudias letzte Stunden in Australien waren noch einmal sterssig, mussten wir doch noch mal kurz in ihrem Labor vorbei und dann auch noch unsere Sachen aus ihrer ehemaligen Wohnung holen, die wir dort deponiert hatten. Letztlich waren wir aber doch noch rechtzeitig am Flughafen und nach der ueblichen Abschiedszeremonie war sie itgendwann am Ende des Tunnels verschwunden. Ich entschied mich, meine letzten Tage nicht direkt in Sydney zu verbringen (alle, die ich kenne, sind inzwischen zu Hause), aber auch keine grossen Reisen mehr zu machen, und nistete mich daher in Cronulla, 30 Kilometer suedlich von Sydney, fuer die naechsten Naechte ein. Abends ging ich nur noch kurz in einen Pub zum Rugby gucken und das war's dann auch.
Sa, 31.03.2007 - FootyTagsueber

fuhr ich nach Sydney und bummelte noch ein bisschen durch die Stadt, bevor ich in den Olympic Parc fuhr, um im Telstra Stadium Footy zu gucken, auch bekannt als Aussie Rules Football - einer Abwandlung von Football, die nur in Australien und Neuseeland gespielt wird. Es spielten die Sydney Swans gegen die West Coast Eagles aus Perth, beide heisse Meisterschaftskandidaten. Wer lust hat, kann den Begriff Footy oder AFL ja mal bei YouTube eingeben. Kurz vor der Kasse wurde ich von Bob, einem ca. 55-jaehrigen Australier abgefangen, der mich mit der Dauerkarte seiner Frau gratis mit ins Stadion nahm - top! Wir hatten so ziemlich die besten Plaetze im

Stadion (direkt hinterm Tor) und zum Dank gab ich ihm den einen oder anderen Wein aus (ohne dabei natuerlich das Bier fuer mich zu vergessen) und er erwiderte dies, so dass wir am Ende beide recht gut gelaunt waren. Das Spiel endete 73:74, war super spannend und echt interessant. Danke, Bob! Im 80.000 Zuschauer fassenden Stadion waren uebrigens 63.000 Zuschauer, davon geschaetzte 500 West Coast-Anhaenger.
So, 01.04.2007 - RugbyEigentlich

wollte ich den Sonntag in Cronulla ja am Strand verbringen, doch da mir morgens recht frueh klar war, dass das mit meinem dicken Kopf nicht so gut harmonieren sollte, fuhr ich statt dessen ins Aussie Stadium nach Sydney rein, um dort Rugby zu gucken. Statt wie gedacht um 14:00 Uhr fing das Spiel

erst um 15:00 Uhr an und so langweilte ich mich eben noch eine Stunde mehr mit meinem Softdrink in der Hand. Es spielten die Sydney Roosters gegen die Manly Sea Eagles, was quasi ein Stadtderby war, daher waren die Sympathien auch etwa bei 50:50 gleich verteilt. Das Spiel riss irgendwie nicht so wirklich vom Hocker, am Ende siegte die Truppe aus Manly vor 12.000 Zuschauern mir 30:8.
Mo, 02.04.2007 - Der letzte TagHeute

habe ich meine Sachen in Cronulla gepackt und bin ins Sydney YHA umgezogen, weil das direkt neben dem Bahnhof liegt und fuer mich so der Flughafen morgen leichter zu erreichen ist. Ich habe eigtentlich den ganzen Tag mit dem Schreiben des Blogs verbracht, bin saumuede und will ins Bett. Entsprechend entschuldige ich mich jetzt schon mal fuer die Flut von Rechtschreibfehlern, aber ich kann einfach nicht mehr geradeaus gucken. Ansonsten verabschiede ich mich schon mal und melde mich dann das naechste Mal aus Hong Kong bzw. China.