Nachrichten vom Arsch der Welt

News from the end of the world

Saturday, December 27, 2008

Hong Kong 2008

In Hong Kong kamen wir nach angenehm kurzen neun Flugstunden gegen 18:00 Uhr Ortszeit an und schekelten per Flughafenbahn und Taxi in unser Hotel. Hierbei handelte es sich um das Ramada Hotel im Western District auf Hong Kong Island. Es war ein ziemlich gutes Hotel und hat nur etwa 70 Euro pro Nacht und Doppelzimmer inklusive Frühstück gekostet - spottbillig für Hong Kong. Wie immer hat uns dabei die Internetseite von Hotel Reservation Service (HRS) geholfen. Wir hatten zwar wie gewünscht auch "Hafenblick", allerdings versperrten uns ein paar Gebäude den echten Blick aufs Meer, aber was will man auch für den Preis noch alles erwarten. Immerhin hatten wir ein sauberes Bad sowie ein separat vom Wohnzimmer abgetrenntes Schlafzimmer, wobei die Matratze doch ziemlich hart war.

Nachdem wir abends nur noch ein wenig das Umfeld des Hotels erkundet hatten machten wir uns am nächsten Tag daran, Hong Kong systematisch zu durchkämmen. Um von unserem Hotel aus zu einer der Metro-Stationen zu kommen, mußten wir immer noch einmal etwa zehn Minuten mit einer der Straßen-Bimmelbahnen fahren, die fast nichts kosten und etwa alle Minute fahren. Da es sich beim 23.11. um einen Sonntag handelte, hatten wir das Glück, die Straßenparty von Hunderten von philippinischen Hausmädchen mitzuerleben, die sich jeden Sonntag an ihrem freien Tag auf einer von Hong Kongs Haupteinkaufsstraßen mit Pappkartons, Decken, Kartenspielen, Musik und Speisen breitmachen und diese dann blockieren. Parallel dazu fand auch noch in selbiger Straße eine Art Punk/Rock-Konzert für Hong Kongs Jugend statt, wobei die Zuschauer alle so ein blaues Shirt trugen und während des Konzerts auf dem Asphalt saßen. Von da aus gingen wir in den Hong Kong Park und besichtigten dort ein tropisches Pflanzenhaus und ein Vogelhaus. Das Vogelhaus war ein sehr großflächig angelegtes, gläsern überdachtes Areal, auf dem man über höher gelegte Pfade gehen und von dort aus diverses Geflügel beobachten kann. Anschließend aßen wir traditionell in einer Garküche zu Mittag und Claudia deklarierte die Mahlzeit spontan zum besten chinesischen Essen, das sie je hatte. Weiter ging es zu den Mid-Level-Escalators, einem Gebilde aus mehreren hintereinander bergauf angereihten Rolltreppen, die über insgesamt 800 Meter den unteren mit dem oberen Teil von Hong Kong Island verbinden und gerade für Berufstätige morgens und abends essentiell wichtig sind. Bergab liefen wir allerdings zu Fuß und nahmen nebenbei noch einen kleinen Tierpark auf dem Weg mit. Abends fuhren wir mit einer der Fähren von Hong Kong Island über den Victoria Harbour rüber aufs Festland, um uns dort die traditionell täglich um 20:00 Uhr stattfindende Licht-Show Symphony of Lights anzusehen. Dabei befindet man sich auf einer Aussichtsplattform und hört etwa eine Viertelstunde lang Musik aus mehreren Lautsprechern und parallel dazu werden dann die 44 markantesten Gebäude Hong Kongs entsprechend beleuchtet. Ein paar Videos dazu findet man natürlich auch auf You Tube, zum Beispiel dies hier (üblicherweise übrigens ohne Feuerwerk dazu). Wenn man keinen Platz mehr auf dem offiziellen Podium bekommt, kann man sich die Musik dazu übrigens jeden Abend auch auf 103,4 MHz von überall in Hong Kong anhören.

Am Montag (24.11.) waren wir mittags mit drei meiner hongkong-chinesischen Arbeitskollegen zum Mittagessen verabredet. Vorher waren wir beim Wong Tai Sin Tempel, einem Tempelgelände in Mitten von Hochhäusern (wie alles in Hong Kong). Hier konnte man Räucherstäbchen und sonstigen Nonsens kaufen, wobei die Stäbchen dann im Inneren der Anlage verbrannt wurden. Im Tempelgebäude an sich konnte man halt beten und eine Art Würfelbecher mit Stäbchen schütteln und je nach dem, welches Stäbchen hinausfiel, konnte das dann gedeutet werden. Hinter dem Tempel gab es noch eine hübsch angelegte Gartenanlage. Claudia kaufte sich ein paar Räucherstäbchen für ihre Tante und ich kaufte mir so eine goldene Winkekatze, wie man sie aus Chinarestaurants kennt, weil es wohl kein dämlicheres Andenken gibt als so eine Katze. Zu besagtem Mittagessen trafen wir uns zum Dim Sum, was im Prinzip eine Mahlzeit ist, die aus diversen Kleinigkeiten (gefüllte Teigtaschen, Mettbällchen, Fisch, Süßigkeiten etc.) besteht und von denen jeder mal was probiert. Bei der Gelegenheit wurden wir auch aufgeklärt, daß die Stäbchen nur angezündet werden, wenn jemand gestorben ist, und die Winkekatze Reichtum bringen soll. Sie stand übrigens eine Woche bei mir im Büro und war dann kaputt - soviel zum Reichtum. Im Anschluß daran setzen wir unsere Tour fort und besuchten den Nan Lian Garden, einer künstlich angelegten Gartenanlage mit Holzmodellmuseum und Teehaus. Abends nutzen wir die Gelegenheit, in Mong Kok shoppen zu gehen bzw. für mich Schuhe zu kaufen. Hier gibt es schließlich die berühmten drei Einkaufsstraßen um den Ladies Market, in denen man je ausschließlich Schuhe (Shoe Market), Elektronikartikel (Electronics Market) oder Kleidung und Krimskrams (Ladies Market) bekommt.

An unserem dritten Tag in Hong Kong (25.11.) fuhren wir auf den Peak, Hong Kongs höchsten Berg und Aussichtspunkt auf Hong Kong Island. Von hier aus hat man einen super Blick über die gesamte Metropole und wenn man sich die Mühe macht, neben dem offiziellen Aussichtsturm auch noch den 2,4 Kilometer langen Wanderpfad um den Gipfel herum zu erkunden, hat man auch noch einen hübschen Weg durch fast unberührte Natur gemacht. Hierbei sind auch wieder einmal die Hunderte von Frachtern zu erwähnen, die in Hong Kongs Hafen vor Anker liegen - einfach unglaublich. Im Gegensatz zu meinem Aufenthalt vor zwei Jahren liefen wir dieses Mal aber nicht den kleinen Alternativpfad hinunter, sondern fuhren brav mit der Bahn wieder ins Tal, denn wir wollten noch zur Giant Budda Statue in der Nähe des Flughafens, und bis dahin war es noch ein ganz schönes Eck zu fahren. Von der Bahnstation Tung Chung aus ging es fast eine halbe Stunde lang mit der Ngong Ping 360 Seilbahn über Buchten und Berge ins kleine Bergdorf Ngong Ping, in der der große Buddha seit ein paar Jahren steht. Da es aber schon recht spät war und der letzte Bus auch zeitig fahren sollte, sparten wir uns den steilen Weg zum Buddha selbst die Treppen hoch und warfen statt dessen noch einen kurzen Blick ins Po Lin Monastery, einem Kloster neben dem besagten kleinen Örtchen. Mit dem letzten Bus ging es dann gut eine Stunde in waghalsiger Manier zurück zur Tung Chung Station, wobei wir das eine oder andere Mal doch erstaunt waren über die Funktionalität der Bremsen des alten Busses, wenn mal wieder eine Horde Rinder über die Straße lief. Als letzte Tat des Abends stand für mich dann noch die Partie NT Realty Wofoo Tai Po gegen Fourway Athletics im Mong Kok Stadium auf dem Programm, die ich leider nur etwas verspätet erreichte. Das Spiel war eines der schlechtesten, die ich je gesehen habe, aber den 400 Zuschauer schien das 1:2 gefallen zu haben. Zu meiner Überraschung gab es aber immerhin Bier und zufälligerweise kam ich mit drei Kanadiern ins Gespräch, da zwei von Ihnen einen ihrer Freunde in Hong Kong besuchten, der inzwischen hier wohnte. Wir tranken ein paar Bier und als Claudia vom Shoppen wiederkam, gingen wir alle fünf noch in eine ziemlich schäbige Kneipe und tranken dort diverse Biere.

Da unser Flug an unserem letzten Tag (26.11.) erst um 23:50 Uhr gehen sollte und wir erst um 12:00 Uhr aus unserem Zimmer mußten, schliefen wir erst einmal unseren Rausch des Vorabends aus und gingen dann zum In-Town-Airport-Check-In. Eine sehr nützliche Erfindung die es ermöglicht, sein Gepäck bereits an einer von zwei Bahnstationen in der City einzuchecken. So konnten wir ohne Gepäck den ganzen Tag noch für uns genießen. Nach Sonnenuntergang fuhren wir noch einmal auf den Peak, um uns Hong Kong bei Nacht noch einmal von oben anzusehen. Es sollte sich auch absolut lohnen, denn von da oben sieht die hektische Stadt einfach nur ruhig und funkelnd aus. Nachdem wir den Blick als vorläufigen Abschluß unseres zweiwöchigen Urlaubs genossen fuhren wir noch einmal nach Kowloon und dort in die Bar des Peninsula Hotels zu gehen. Das Peninsula befindet sich direkt am Hafen und im 28. Stock befindet sich die Felix Bar, die zwar selbst für europäische Verhältnisse teuer ist, aber die einen super Blick über den Hafen bietet. Hauptattraktion ist aber das Männerklo, da dort hinter dem Pissoir quasi Hong Kong liegt, dazwischen nur eine Glasscheibe. Top! Hier (also in der Bar) ließen wir dann den Urlaub endgültig ausklingen und so machten wir uns alsbald auf den Weg zum Flughafen. Die 12,5 Stunden Rückflug waren zwar nicht so angenehm, da der Vogel völlig unterkühlt war, aber so hatte man sich wenigstens an die winterlichen Temperaturen von zwei Grad Celsius bei der Landung in Frankfurt am nächsten Morgen um 05:30 Uhr einstellen können.

Wednesday, December 24, 2008

Australien 2008

Mein Chef hatte mir netterweise vier Wochen am Stück frei gegeben, und zwar von Nikolaus an bis nach Silvester. Somit war eigentlich geplant, daß wir in der Zeit nach Taiwan und China fahren, aber wie so oft kam es anders. Claudia hatte Anfang November eine Jobzusage zum 01.12.2008 und somit fiel der Dezember-Urlaub schon mal flach. Also schnell umdisponiert und die zweieinhalb umlegbaren Urlaubswochen vorgezogen und einen Flug nach Australien gebucht. Dort sollte am 15. November nämlich Belindas und Ivans Hochzeit stattfinden. Fix am Freitag, den 07. November, den Flug gebucht und am Dienstag (11.) nach der Arbeit in Richtung Frankfurt aufgebrochen. Nachdem wir eine Nacht bei Maria auf dem Pinselhof genächtigt hatten ging es am Mittwoch ab Frankfurt los.

Der Flug (mit Cathay Pacific, wie immer) ging über Hong Kong, allerdings stiegen wir dort direkt um und waren somit insgesamt 20 Stunden am Stück im Flieger plus einer Stunde Umsteigezeit. Abends gegen 21:00 Uhr Ortszeit am Donnerstag landete der Flieger - im zweiten Anlauf - in Sydney. Dort holten uns Belinda und Ivan netterweise gleich vom Flughafen ab und wir stiegen im Wake Up! Hostel direkt neben dem Bahnhof ab. Wir schekelten noch etwas durch die Gegend und tranken ein Cider, aber am Ende sollte es das auch gewesen sein.

Am nächsten Tag gingen wir zunächst in eines der unzähligen Reisebüros um unsere Aktivitäten in Cairns zu klären. Ursprünglich wollten wir dieses Mal in den Kakadu National Park in der Nähe von Darwin, da wir diesen 2006/2007 noch nicht gesehen hatten. Leider waren uns die Flüge zu teuer und da uns Cairns letztes Mal so gut gefallen hatte, entschieden wir uns, dort noch einmal hinzufahren. Nachdem wir Fallschirmspringen, Wildwasser-Rafting, Bootstouren und Hostels gebucht hatten schekelten wir ein bißchen durch Sydney, überwiegend durch die botanischen Gärten. Im Laufe des Tages ging es dann aber auch schon weiter in den Norden von Sydney, wo die Hochzeit zwei Tage später stattfinden sollte. Wir residierten die kommenden zwei Nächte im Stamford Grand in North Ryde, ganz in der Nähe von Claudias damaliger Wirkunsstätte. Praktischerweise fand die abendliche Hochzeitsparty in eben diesem Hotel statt. Vorher mußten wir allerdings noch ein Hochzeitsgeschenk besorgen. Da wir bei der Verlobungsfeier in London im Juli bereits ein Lüttje Lage Set geschenkt hatten, fiel dies Geschenk leider flach. Im Macquarie Shopping Center hatten die beiden einen sogenannten Hochzeitstisch mit vorausgewählten Geschenken eingerichtet, sodaß wir uns für ein recht teures Kochbuch entschieden, das die beiden haben wollten.

Am nächsten Tag wurden wir nachmittags zur Kirche gefahren, in der die beiden getraut werden sollten. Eine hübsche kleine Kapelle. Generell war die Hochzeit wesentlich lockerer als bei uns, der Pastor / Pfarrer trug einen normalen Anzug und machte dauernd Witze und auch die Gäste waren teilweise nach unseren Maßstäben nicht ganz anlaßgerecht gekleidet. Der Rest des Nachmittags war "frei" und ab 18:00 Uhr stieg dann die Party in unserem Hotel. Wir wurden an den "U30"-Tisch gesetzt, wobei die Tische alle Namen von Orten trugen, an denen die beiden schon gewesen sind. Wir saßen am Tisch München, der Hannover-Tisch fehlte aber irgendwie. Die Party an sich war ziemlich cool, nur waren wir sehr überrascht als diese um 23:00 Uhr auf einmal beendet wurde. Unsereins feiert ja gerne mal bis zum nächsten Morgen, aber in Australien haben die Restaurants und Hotels meistens keine Lizenz, um noch länger ausschenken zu dürfen. Hätte man das vorher gewußt, hätte man sich an der Getränketheke vielleicht nicht so vornehm zurückgehalten.

Vielleicht war es aber auch ganz gut so, schließlich flogen wir am nächsten Tag (Sonntag, 16.11.) auch schon wieder weiter nach Cairns. Dort kamen wir recht spät an und hatten somit auch keinen weiteren Auftrag mehr dort zu erledigen. Dort bezogen wir das Bohemia Central, in dem wir bereits zwei Jahre zuvor eingekehrt waren. Gleich am nächsten Tag (17.11.) ging es für mich früh los, schließlich hatte ich mir vorgenommen, in Australien Fallschirm zu springen. Wo sonst, wenn nicht am Great Barrier Reef? Ich hatte bei Skydive Cairns einen Sprung von 11.000 Fuß (etwa 4.000 Meter) gebucht. Nach Formalienkram und einer kurzen Einweisung fuhren wir zum Flughafen und dort ging es in eine lustige Propellermaschine. Meine zugegeben attraktive Tandemsprung-Partnerin und gleichzeitig natürlich Einweiserin schubste mich bei den besagten 11.000 Fuß dann aus dem Flieger. War ein sehr geiles Gefühl, wenn man die ersten Schrecksekunden überwunden hatte. Nach etwa einer Minute landeten wir auf einem Feld und warteten, bis die anderen nach uns gelandet waren. Zumindest kann ich nachvollziehen, daß sowas süchtig macht. Noch einmal springen würde ich auf jeden Fall, wenn sich eine Gelegenheit bietet. Wenige Stunden später ging es - dieses Mal mit Claudia - weiter mit Wildwasser-Rafting. Es ging zum Barron River nördlich von Cairns. Wir saßen mit vier weiteren Probanden sowie unserem Tour-Guide in einem Boot und schipperten mit vier anderen Gruppen den Barron River hinab, teilweise mit durchaus anspruchsvollen Passagen.

Am Dienstag (18.11.) ging es erneut früh los, dieses Mal zum Hafen von Cairns. Dort bestiegen wir mit ca. 20 weiteren, überwiegend jungen Menschen, einen Katamaran. Dieser fuhr uns 2,5 Stunden lang hinaus aufs Wasser an die ersten Ausläufer des Great Barrier Reefs. Wir waren ja damals schon mal am Riff tauchen (Whitsunday Islands), aber weiter südlicher und angeblich sollte es um Cairns herum am schönsten sein. Daher kauften wir uns dieses Mal auch eine Unterwasser-Kamera. Um es vorweg zu nehmen, schöner oder spektakulärer war es nicht wirklich, interessant und sehenswert aber allemal. Zudem kauften wir uns auf der Hinfahrt noch für 50 Dollar (ca. 25 Euro) pro Nase in einen Tauchausflug mit Sauerstoffgerät ein. Eigentlich bin ich ja seinerzeit wegen meiner Asthmalunge durch den Gesundheitscheck gefallen und darf keinen Tauchschein machen, aber auch rechtlich ging so ein Ausflug zu meiner Überraschung wohl in Ordnung - solange man bei Asthma "nein" ankreuzt. Somit gingen wir gleich zu Beginn der drei Stunden am Tauch-Spot mit zwei anderen Mädels und der (deutschen) Tourbegleiterin für 40 Minuten in bis zu zwölf Meter Tiefe. War natürlich ebenfalls interessant, aber auch ziemlich anstrengend. Im Gegensatz zum Fallschirmspringen muß man das aber nicht zwangsweise noch mal gemacht haben. Den Rest der Zeit paddelten wir mit Schnorchelgerät durch die Gegend und am Ende konnten wir sogar noch einen Riff-Hai mit etwa 150 cm Länge an uns vorbeischwimmen sehen.

Am Mittwoch (19.11.) holten wir unseren Hyundai Getz bei Thrifty ab und fuhren in Richtung Norden in den Daintree Regenwald. Sehr spektakulär waren dabei die tief hängenden Wolken, die sich in den Bergen über die Regenwaldbäume legten. Aus denen fing es auf halbem Wege auch an enorm zu schütten, so daß man gar nicht schneller als 50 km/h auf dem Highway fahren konnte. Ab der Ortseinfahrt Mossman hörte es aber auf wundersame Weise auf zu regnen und so nutzen wir doch noch die Gelegenheit und besuchten die Mossman Gorge, eine Badetslle an einem Fluß. Nach diesem sehr erfrischenden Bad machten wir uns wieder auf dem Weg in Richtung Regenwald. Um es auch hier vorweg zu nehmen, auch dieses Mal sollte es uns verwehrt werden, einen Kasuar live in der Natur zu sehen, der fast nur im Daintree Regenwald vorkommt. Zunächst besuchten wir die Cape Trib Exotic Fruit Farm in Cape Tribulation. Hier saßen wir in einer gemütlichen Runde mit etwa zwölf anderen Leuten in einer Art Außen-Rondell und lauschten den Ausführungen einer netten Dame, die uns diverse Früchte präsentierte und Anekdoten dazu erzählte. Diese gab es anschließend natürlich noch als Kostprobe fürs Volk. Litschi kannte man ja noch, den Rest aber eher nicht, zumindest nicht als Frucht in Reinform. Die Geschmacksnerven wurden dabei in der Tat mit neuen Geschmäckern beglückt, lediglich die Durian mit ihrem Käsegeschmack mochte keinem so wirklich munden. Im Anschluß daran gab es noch einen kleinen aber nicht minder interessanten Ausflug quer durch das Farmgelände. Zu guter letzt fuhren wir noch einmal zur bereits bekannten Daintree Ice Cream Company, wo es die Früchte des Daintree Regenwalds in Eisform zu essen gab. Heute gab es Macadamia, Wattleseed, Raspberry und Jakfruit. Unter kamen wir übrigens diese Nacht im Cape Tribulation Beach House direkt am Wasser. Dort teilten wir uns eine Drei-Doppelzimmer-Hütte mitten im Urwald mit noch einem Pärchen, zogen es aber vor, nur noch etwas am Strand entlangzuschekeln und es dann für den Tag gut sein zu lassen anstatt noch eine Nachtwanderung mitzunehmen.

Nachdem wir am Donnerstag (20.11.) ausgecheckt hatten, machten wir uns allmählich auf den Rückweg in Richtung Cairns. Wir hielten dabei ein zweites Mal an der Ice Cream Factory und schauten uns noch zwei der malerischen Strände an (an denen man die meiste Zeit des Jahres auch immer noch nicht baden gehen darf aufgrund tödlicher Quallen vor der Küste) und spazierten noch an einem Dschungelpfad entlang. An diesem Tag, an dem wir tropische 33 Grad Celsius zu vermelden hatten, schrieb mir mein Vater übrigens, daß ich mein Auto zu Hause freikratzen müsse, wenn ich wieder da sei. Anschließend machten wir uns auf den Weg zurück zur Fähre über den Daintree River, schließlich hatten wir morgens noch eine Krokodil-Bootstour gebucht. Wir waren auch etwa zehn Minuten zu spät, da wir die Fähre verpaßt hatten, aber da die Australier ja ein nettes Völkchen sind durften wir das Mobiltelefon eines solchen benutzen und eben beim Touranbieter unsere Verspätung ankündigen. Die Bootstour ging etwa eine Stunde und beinhaltete anfänglich keine Krokodile, da die schließlich auch nicht auf Kommando auftauchen. Eine Krokodildame gab es dann aber doch am Uferrand zu sehen, und die war nicht gerade klein. Mit Schwanz wird die auch ihre sechs Meter lang gewesen sein. Ansonsten bekam man noch diverses Geflügel zu sehen sowie eine Schlange, Frösche und Fledermäuse. Recht spät kehrten wir in Cairns wieder ein und begaben uns auch sofort ins Bett, da wir morgens um 05:00 Uhr schon wieder im Flugzeug nach Sydney sitzen sollten.

Unseren letzten Tag (21.11.) in Australien für die wohl erst einmal nächsten zehn Jahre (es gibt ja auch noch andere schöne Orte auf dieser Erde) verbrachten wir in Sydney am Strand von Bronte. Leider durfte man aufgrund starken Wellenganges offiziell nicht ins Wasser und selbiges hatte auch noch eine Temperatur von 16 Grad Celsius, aber ein bißchen rein bin ich dann doch und natürlich hat es mich einmal auch richtig ordentlich umgeworfen. Claudia zog es vor, im Schatten liegen zu bleiben, hatte sie ihr Highlight des Tages in Form eines Weihnachtsschaufensterbummels beim David Jones-Kaufhaus bereits gehabt. Abends ließen wir den ersten Teil unserer Reise beim Sechs-Dollar-Steak-Deal (der inzwischen auch ein Sieben-Dollar-Steak-Deal geworden ist) und ein paar Cider ausklingen.

Am Samstag (22.11.) ließen wir uns morgens von einem Shuttle-Kleinbus abholen, der uns zum Fulghafen brachte. Zwar fuhr dieser noch einmal durch halb Sydney, um noch andere Passagiere abzuholen, aber letztlich schafften wir unseren Flieger natürlich doch noch irgendwie. Noch einen Sechserträger mit sechs verschiedenen australischen Biersorten im Duty Free Shop erstanden und auf ging es nach Hong Kong.