Brisbane / Melbourne, Tuesday, 21-11-2006Am Dienstag ging

es fuer mich mittags zum Flughafen. Mit Virgin Blue Airlines ging es die etwas mehr als 1.500 Kilometer von Brisbane nach Melbourne. Der Flug dauerte etwa zwei Stunden und als kleine Zugabe gab es die letzten 30 Minuten noch eine kleine Achterbahnfahrt dazu. Trotz aller Turbulenzen landete der Flieger sicher und ich fuhr zum Busbahnhof in der City. Das erste, was ich dort sah, war die Bahnlinie 96 nach Esat Brunswick - wie konnte das passieren?! Davon liess ich mich dennoch nicht entmutigen und ich suchte nach einem Hostel, welches ich auch nach etwas laengerer Suche fand. War ein ordentliches Hostel, aber ich wollte ja zunaechst eh nur eine Nacht bleiben.
Great Ocean Road, Day 1, Wednesday, 22-11-2006Morgens klapperte ich die oertlichen Autovermietungen ab und hatte letztlich doch noch Erfolg, nachdem vier Vermietagenturen keine Wagen mehr verfuegbar hatten. Ich erstand fuer die folgenden vier Tage einen kleinen Kia mit Automatikschaltung fuer umgerechnet 200 Euro. Mit einer Schale Aepfeln, einer grossen Packung klebriger Muesliriegel und einem 12l-Kanister Wasser bewaffnet ging es los:

Sonnenbrille auf, Rocksender an und ab dafuer! Automatik war fuer den ersten Linksfahrversuch auch gar nicht so schlecht, zumindest die erste halbe Stunde bis zum Highway musste ich mich doch etwas staerker konzentrieren, nicht auf die falsche Spur zu geraten oder statt des Blinkers den Scheibenwischer zu betaetigen. Als ich dann auf dem Highway ankam, lief es aber fortan ohne Probleme. War im Endeffekt sogar einfacher als sich zu merken, dass man als Fussgaenger erst nach rechts guckt. Was ich aber auch immer noch falsch machen wuerde ist der Einstieg auf der richtigen Seite - jedes Mal wieder die falsche Tuer.
Generell gelten die gleichen Geschwindigkeitsbegrenzungen wie in Deutschland (50 km/h innerorts, 100 km/h ausserhalb), nur dass man auch so gut wie nie mehr als 100 km/h fahren darf, maximal 110 km/h, und das auch nur auf manchen Highwayabschnitten. So beschraenkt, wie die hier fahren, wohl auch besser so. Nicht dreist oder zu schnell wie Italiener, Franzosen oder Tunesier, sondern einfach nur schlecht. Einen Fuehrerschein nach deutschen Anspruechen wuerde kein Australier bekommen, selbst die Busfahrer holpern hier an jeder zweiten Kurve ueber die meist sehr hohen Bordsteine, weil sie es nicht besser koennen.
Die
Great Ocean Road (hier eine
Karte) beginnt ca. 70 km westlich von Melbourne bei Geelong, ist um die 250 km lang und ist die beruehmteste Kuestenstrasse Australiens. Man faehrt die meiste
Zeit direkt am Wasser entlang, auf der einen Seite Berge und Waelder, auf der anderen Seite die Kuetse - ueberwiegend

Steilkuesten, die aber trotzdem meist mit Sandstraenden enden. Man kann dort theoretisch jederzeit irgendwo anhalten und schwimmen gehen oder Waelder besichtigen. Leider hatte ich mit zwei Tagen nur ein sehr, sehr begrenztes Zeitfenster, vier bis fuenf Tage GOC sollten es im Normalfall schon sein, wenn man wirklich viel sehen will und das auch noch in Ruhe.
Im kleinen

Ort Aglesea kam es dann auch zu meinem ersten Aufeinandertreffen mit einem Kaenguruh. Dort gibt es naemlich einen Golfplatz, der nebenbei von freilaufenden Kaenguruhs freiwillig gemaeht wird. Tagsueber verziehen die sich halt eher in den Wald, aber abends kommen sie dann und knabbern am heiligen Gruen, sofern sie nicht vorher von einem Golfball erschlagen wurden.
Weiter ging

es nach Lorne, einem ebenfalls kleinen Ort (alle Orte an der GOC sind eher klein gehalten) mit sehr schoenem Strand. Etwas ausserhalb gab es die Erskine Falls zu besichtigen. Theoretisch haette man den Fluss auch noch weiter gehen koennen, aber ich hatte ja leider nicht die Zeit, um mich drei Stunden lang

ueber Steine und an Flusshaengen entlang durch die Wildnis zu schlagen, obwohl ich das gerne getan haette. Weiter ging es in Richtung Westen, wo mir unterwegs ein "australischer Riesenigel" ueber die Strasse lief. Ich weiss zwar bis heute nicht, welcher Gattung Getier dieses Vieh angehoert, aber war doch ein ganz knuffeliger Vertreter seiner Art.
Die letzte

Etappe des Tages spielte sich vor Port Campell ab, einem der interessantesten Teile der GOC, wie ich fand. Dort finden sich unter anderem die 12 Apostels, zwoelf riesige Felsen, die vor der eigentlichen Kueste im Wasser herumstehen. Wer den Marco Polo-Reisefuehrer mit hat weiss auch, wie man unten

an den Strand kommt, um die Felsen aus naechster Naehe zu sehen und nicht nur vom offiziellen Aussichtspunkt aus. Ein paar Kilometer weiter gab es Loch Ard George zu bestaunen, ein Klippengebiet, an dem in der Vergangenheit ab und an mal ein paar Schiffe zerbrochen sein sollen. Im Licht des Sonnenuntergangs sah das schon ziemlich beeindruckend aus, was auf den Fotos natuerlich nicht ansatzweise so rueberkommt.
Mein angepeiltes

Nachtlager in Port Campell war zum Glueck auch noch zu haben. Dort traf ich noch zwei Schweizerinnen, die mich eigentlich dazu ueberredeten, morgens mit denen noch einmal zu den 12 Apostels zu fahren, weil die bei Sonnenaufgang orange erscheinen, aber als ich dann um Mitternacht von der ganzen Fahrerei und Lauferei geschafft im Bett lag und mir klar wurde, dass ich dafuer um 05:00 Uhr wieder rausgemusst haette, aenderte ich doch noch meine Meinung und stellte den Wecker auf 08:00 Uhr.
Great Ocean Road, Day 2, Thursday, 23-11-2006Um 10:00 Uhr setzte

ich meine Reise fort. Zunaechst ging es zur London Bridge, einer Art Felsenbruecke, deren Mittelteil in den 90er Jahren irgendwann einmal abgebrochen ist. Anschliessend ging es weiter zu The Grotto, einer sehr interessanten Grotte etwa 20 Meter ueberhalb des Meeresspiegels.

Schon sehr interessant, was Mutter Natur so alles zaubern kann. Wieder nur ein paar Kilometer weiter erreichte ich die Bay of Martyrs, einen Kuestenabschnitt mit sehr vielen Riffen und Felsen. Auch dies ein Anblick, den Fotos in nicht mal annaehernd realistischer

Weise wiedergeben koennen. Wie gesagt, normalerweise haette man an jedem der von mir aufgezaehlten Orte mindestens 1-2 Stunden bleiben muessen, aber es waren halt einfach nicht mehr als 30 Minuten pro Sehenswuerdigkeit drin.

Gerade die Waelder abseits der Strecke kamen viel zu kurz, im Prinzip konnte ich sogar nur die Erskine Falls in Lone besichtigen, alles andere dieser Art blieb leider auf der Strecke. Logans Beach war der naechste und auch letzte Punkt der GOC, den ich etwas ausfuehrlicher besichtigen konnte. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Strand, an den bestimmte Wale im (australischen) Winter kommen, um dort ihre Kinder zur Welt zu bringen. Entsprechend gab es leider keine Wale mehr zu sehen, aber der Strand selbst war eigentlich auch schon Attraktion genug.
Wenig spaeter erreichte

ich auch schon Warrambool, das offizielle Ende der GOC. Als Marco Polo-Leser wusste ich natuerlich, dass noch einiges auf dem Weg nach Portland kommen sollte, und so fuhr ich weiter in Richtung Westen. Zehn Kilometer weiter war es dann endlich da, das im Reisefuehrer extra als Geheimtipp

gekennzeichnete Tower Hill State Game Reserve, welches sich als das Highlight meiner Tour herausstellen sollte. Hierbei handelt es sich um einen erloschenen Krater, in dem sich ueber die Jahrtausende eine vielfaeltige Flora-

und Faunalandschaft entwickelt hat. Zwischen Mooren und Bergen finden sich in den Waeldern Koalas, Kaenguruhs, Emus und eine unueberschaubare Anzahl von Voegeln. Dummerweise hat mich ein Koala so fasziniert, dass ich mit der Beifahrerseite

der Karre (also links) an einem Busch entlang geschrammt bin, der auch durchaus seine Kratzspuren im Lack hinterliess. Schoen! Der Koala wird sich auch gefragt haben, was dieses dumme Tier da in der Nachmittagshitze macht anstatt faul im Baum zu haengen.

Na ja, trotzdem erst einmal weiter und auf einen der Berge geklettert. Das Hinweisschild wies einen auch auf Schlangen hin, die es dort geben sollte. Ich habe den ganzen Tag allerdings keine einzige Schlange gesehen, wobei man sich natuerlich fragen kann, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist, keine gesehen(!) zu haben. Hatte zeitweise das Gefuehl, dass die hinter mir hergeschlichen sind und sich als Steine oder Blaetter getarnt haben, sobald ich mich umgedreht habe. Ohnehin musste man eigentlich in alle Richtungen gleichzeitig gucken. Im Gras hat es eigentlich die ganze Zeit geraschelt - meistens kam nix raus, mal ein Hase, aber mal steht auch ein Emu-Junges auf einmal neben einem im Gras und ehe man sich versieht hebt auch schon die sich wenige Meter dahinter befindliche und nicht gerade zierliche Emu-Mutter ihren Kopf aus dem Gras und guckt einen misstrauisch an, was man denn da so nah an ihrem Nachwuchs zu suchen hat. Generell aber eine super Sache das ganze Areal, echt beeindruckend.
Ueber Portland

fuhr ich nach mehreren Stunden im Reserve nach Cape Bridgewater weiter. Dort haette man theoretisch nach einem einstuendigen Fussmarsch zu einem Strandabschnitt gelangen koennen, an dem Seekuehe abends an Land gehen, aber auch diese Zeit hatte ich leider nicht mehr und so bewunderte

ich lediglich kurz den weissen Sandstrand und ein wenig weiter noch die schwazen Felsformationen der Gegend. Von dort aus fuhr ich weiter nach Hamilton, einem eigentlich recht grossen Ort zwischen Portland und dem Grampians Nationalpark, meinem naechsten

Ausflugsziel. Weil es dort aber keine Jugendherberge gab, musste ich doch noch etwa 1,5 Stunden weiter nach Halls Gap fahren, dem einzigen Ort in den Grampians (so heissen die Gebirge dort) mit 250 Einwohnern, obwohl ich dies erst am naechsten Tag

vor hatte. Die ortsansaessige (Oeko-)Jugendherberge hatte dank meiner telefonischen Anfrage sogar noch ein bisschen laenger fuer mich offen. Der Weg dort hin war kurios, huepften mir doch knapp zehn Kaenguruhs waehrend meiner Fahrt dort hin vor die Karre, sodass ich nur 50 km/h fahren konnte anstatt 100 km/h. Australische Tiere sind eh meistens erst ab dem spaeten Nachmittag aktiv, aber dann muss man auf den Strassen manchmal schon echt aufpassen, zumindest, wenn Schilder einen vor entsprechendem Getier warnen.
The Grampians, Friday, 24-11-2006Am naechsten

Morgen stand ich frueh auf und fruehstueckte zusammen mit den draussen frei herumlaufenden Huehnern, bevor es in die Berge ging. Vom Boroka Lookout hatte man eine gute Sicht ueber weite Teile der Grampians (
Karte) und das kleine Dorf Halls Gap, ein aehnliches Bild an anderer Stelle erzeugte der

Reed Lookout. Leider waren viele der interessantesten Gegenden gesperrt, da Waldbraende in der Vergangenheit sehr viel zerstoert haben, unter anderem die von mir favorisierten Moorgebiete des Moora Moora. Entsprechend konnte man eigentlich

ueberall verkohlte Baeume sehen oder Baeume, die quasi nur angekokelt wurden, aber doch noch ueberlebt haben. Trotzdem sind die Grampians auch immer noch eine Heimat fuer Koalas, Kaenguruhs und divers coloriertes Gefluegel. Aktuell brennt

es uebrigens an vielen Stellen Australiens, es ist quasi Buschfeuersaison - unter anderem auch in den Blue Mountains bei Sydney, die ich urspruenglich naechstes Wochenende sehen wollte, was aber nun nicht mehr geht. Es ist in den letzten Wochen und Monaten sehr trocken gewesen, sodass in vielen Regionen bereits eine Wasserregulierung eingetreten ist. Der Garten durfte je nach Hausnummer bereits in Brisbane nur noch jeden zweiten Tag bewaessert werden.
Weiter ging

es zu den Mac Kenzie Falls, einem ebenfalls ganz interessanten Wasserfall. Ich entschloss mich, anschliessend die Touristenstrecken ein wenig zu verlassen und mir ein paar ausgewiesene Bergtouren anzutun. Mein Weg fuehrte mich nach Norden zum Hollow Mountain, der vom Schwierigkeitsgrad her mit medium/hard angegeben wurde. Wer weiss, wie weit ich gekommen waere, wenn ich nicht um 14:00 Uhr angefangen haette, die Strecke zu meistern. Aber in Anbetracht der Mittagshitze zog ich es nach

einem Drittel der Aufstiegsstrecke vor, doch wieder umzukehren. Als wenn ich davon nicht schon genug gefrustet gewesen waere nahm ich auch noch einen Weg, den ich besser nicht genommen haette, denn die Steine auf der ungeteerten Strasse wurden groesser und groesser, sodass ich doch Angst hatte, mit einem platten Reifen liegen zu bleiben. Haette mich mal interessiert, ob den Tag dort noch jemand vorbeigekommen waere, Handyempfang hatte ich jedenfalls keinen und Autos habe ich da auch keine ausser meinem gesehen.
Nach einer Stunde Horrorschleichfahrt kam ich endlich auf einer ordentlichen Strasse wieder raus, trotzdem hatte ich erst einmal die Schnauze voll. Daher fuhr ich wieder aus den Grampians raus in eine etwas groessere Stadt, um dort die Karre erst zunaechst zu waschen und mir dann Politur zu kaufen - der Buschkratzer wegen. Zurueck in Halls Gap polierte ich die Wagenseite dann auch gleich ordentlich, sodass die Kratzer echt wieder ueberwiegend verschwanden. Statt 330 Dollar Selbstbeteilgung also nur 12 Dollar fuer die Politur?
Philip Island, Saturday, 25-11-2006Morgens machte

ich mich wieder auf den Weg zurueck nach Melbourne. Unterwegs hielt ich zum Mittagessen noch eben in Ballarat, einer wirklich sehr schoenen Stadt, die durch ihre Goldgraebervergangenheit reich und beruehmt geworden ist. Meine Reise ging an Melbourne vorbei und ca. 150 km suedlich

von dort zu Philip Island, einer Insel, an deren Starnd jeden Abend kleine Zwergpinguine (max. 30 cm gross) zwecks Geschrei und Fortpflanzung an Land kommen. Dort war das einzige Hostel natuerlich schon ausgebucht, aber egal. Die Pinguine kommen nur an einen bestimmten Strand und das immer gegen Sonnenuntergang, also ca. 21:00 Uhr. Dieser ist nur ueber einen bestimmten Eingang zu erreichen, an dem man umgerechnet 12 Euro laesst. Fotos duerfen der Pinguine zuliebe auch keine gemacht werden (daher ist das Bild auch nur abfotografiert), was ich absolut in Ordnung fand - nur die 1.000 Japaner unter den ca. 2.000 Zuschauern auf den zwei Tribuenen duerften darueber eher enttaeuscht gewesen sein.
Gegen 20:45 Uhr

kamen dann auch die ersten Pinguine zur hoerbaren Freude der Touristen ans kalte und stuermische Land und watschelten in die Duenen. Insgesamt duerften es den ganzen Abend ueber um die 600 Pinguine gewesen sein. Da ich nicht gleich (wie die meisten) nach den ersten beiden Pinguingruppen auf die Bretterbruecken der Buehnen bin und mir Zeit liess, hatte ich gegen Ende der Vorstellung (ca. 22:30 Uhr/23:00 Uhr) dann halt die Gelegenheit, das ganze etwas in Ruhe zu betrachten und meinen voyeuristischen Neigungen zu froenen ;-)
Da ja nun kein Hostel mehr frei war entschied ich mich, abends noch nach Melbourne zurueckzufahren. So musste ich dann halt im Auto schlafen, aber war auch nicht wirklich schlimm jetzt - nur kalt.
Melbourne, Day 1, Sunday, 26-11-2006Um 09:00 Uhr

brachte ich die Karre zurueck und siehe da, die Kratzer blieben unentdeckt. Ha! Danach bezog ich das Hostel vom letzten Mal und machte mich erst einmal frisch, bevor ich Melbourne erkundete. Wenn ich die Wahl haette, noch einmal zwischen Melbourne und Sydney zu entscheiden, wurde ich mich

fuer Melbourne entscheiden. Sydney ist natuerlich auch super, aber Melbourne ist definitiv noch eine Spur geiler, vielleicht weil auch etwas ruhiger. Zunaechst erkundete ich natuerlich das Sportzentrum von Melbourne, wo neben diversen olympischen

Stadien auch die weltbekannten Tennisarenen der Melbourne Open und ein 100.000er-Stadion, der Melbourne Cricket Ground, stehen. Diesen sollte ich allerdings erst am folgenden Tag besichtigen. Von dort aus ging es erst einmal in die Botanical Gardens

von Melbourne, die die bisher schoensten sind, die ich so gesehen habe. Riesig, mit Teichen und Seen durchzogen und ideal fuer Familienausfluege ins Gruene. Aehnlich wie die Kiesteiche, nur eben mit mehr Tieren, Pflanzen, Sonne und weniger Entenscheisse.
Melbourne Victory - Newcastle Jets 0:1 (28.000 Zuschauer, 40 Gaestefans)Nachdem

ich mir den Hafen ein bisschen angesehen hatte ging ich in den Telstra Dome, der Spielstaette von Melbourne Victory, die leider komplett vom Dach her geschlossen war. Dort kam ich von den Leuten der Blue White Brigade erst einmal einen Pin geschenkt und ich habe ein paar neue Leute kennengelernt.

Interessanterweise gab es auch hier wieder Schnaps im Stadion, das Bier war aber alkoholfrei - wer auch immer das nachvollziehen mag. Die erste Halbzeit verbrachte ich mit Stadionerkundung, in der zweiten sass ich irgendwo im Oberrang und verfolgte das wieder

einmal eher nicht so hochklassige Spiel. Der MVFC-Fanblock in der Nordkurve ist gar nicht einmal schlecht, laut waren sie jedenfalls und oft gesungen haben sie auch. Wie gesagt, definitiv zweitligatauglich. Zudem gibt es hier einen zweiten Fanblock in der Suedkurve, in der die eher englisch orientierten Leute gelegentlich fuer Stimmung sorgen. Direkt neben dem Gaesteblock uebrigens, und das ohne Absperrungen und Stress.
Der Tabellenfuehrer

verlor mit 0:1 und nach dem Spiel ging ich mit ein paar der Leute noch in eine der Stadionkneipen mit Blick auf den Hafen, in der es dann sogar (wenn auch teures) Vollbier gab und in die sich zudem ein paar Spieler verirrten. Ich verliess die Kneipe jedoch nach einiger Zeit wieder und fuhr auf

den Rialto Tower, den groessten Turm der Stadt, um mir ein paar naechtliche Eindruecke von Melbourne zu verschaffen. Anschliessend war der Tag dann aber gelaufen und ich war froh, nach der letzten Nacht mal wieder in einem richtigen Bett schlafen zu koennen.
Melbourne, Day 2, Monday, 27-11-2006Ich

machte mich auf den Weg zum Melbourne Cricket Ground, um das 100.000er-Stadion im Rahmen des Cricketspiels zwischen den beiden Bundesstaaten Victoria und Queensland zu sehen. Es verirrten sich auch tatsaechlich um die 200 weitere Zuschauer in das riesige Rund, doch davon waren auch nur etwa

100 wegen des Spiels da. Nach 90 Minuten hatte ich dann aber doch die Nase voll (das Spiel ging ueber vier Tage mit je ca. sieben Stunden Spielzeit) und nach einem ausgiebigen Spaziergang entlang des Flusses bestieg ich auch schon den Bus zurueck nach Sydney, in dem ein 29jaehriger Oesterreicher neben mir sass, der seit 2,5 Jahren als Weltenbummler unterwegs ist (mit dem VW-Bus nach Indien und von da aus dann jetzt irgendwie nach Australien, demnaechst dann weiter nach Japan oder so).
So, nun habe ich noch ein paar Tage frei und ab dem 04. Dezember geht es dann ans Arbeiten. Die Zeit der langen Berichte ist also erst einmal vorbei, aber im Maerz geht es dann ja wieder los.