Nachrichten vom Arsch der Welt

News from the end of the world

Monday, January 22, 2007

Bushfire season

Central Coast Mariners - Adelaide United 1:3 (8.000 Zuschauer, 10 Gaestefans)

Am Sonntag war es mal wieder soweit, Fussball. Claudia und ich fuhren bereits etwas frueher die 80 Kilometer gen Norden mit dem Zug, da wir kurz vor Gosford noch in Woy Woy aussteigen wollten, welches bei der Durchfahrt eigentlich immer ganz niedlich aussah. So wirklich hatte es sich nicht gelohnt, aber egal. Durch die unerbittlichen 40 Grad Celsius an diesem Wochenende war die Buschbrandgefahr natuerlich recht gross, und so kam es dann auch, dass Insa, die spaeter kommen wollte, anrief, dass ihr Zug aufgrund eines Buschfeuers auf halber Strecke nicht weiter fuehre. Dieses war sogar noch aus Gosford (ca. 30-40 km vom Brandherd entfernt) aus zu sehen, zumindest der Qualm davon (heute, einen Tag spaeter geht es uebrigens schon wieder weiter mit den Braenden). Claudia und ich waren also zunaechst ohne sie im Stadion, wo das Spiel eben aufgrund dieses Feuers eine halbe Stunde spaeter als geplant angepfiffen wurde. Nachdem vorher auf dem Spielfeld noch irgendein Typ oeffentlich eingebuergert wurde, ging die Partie um 19:30 Uhr dann auch los.

Fuer beide Mannschaften ging es um nichts mehr, da der letzte Spieltag hier nicht ueberall gleichzeitig angepfiffen wird und die anderen Spiele die Tage zuvor schon so ausgingen, dass Adelaide als Zweitplatzierter sicher war und die Mariners konnten sich ohnehin nicht mehr fuer die Finals qualifizieren. Entsprechend wenig Feuer war unterm Dach, dennoch war es endlich mal ein etwas unterhaltsameres Spiel mit mehr als nur maximal einem Tor, welchem Insa dann auch ab der zweiten Haelfte beiwohnte, nachdem sie den Schinenersatzverkehr bemueht hatte. Auf dem Rueckweg fuhren die Zuege dann auch wieder durch, auch wenn es die eine oder andere gluehende Stelle direkt neben der Bahnstrecke durchaus noch zu bewundern gab.

Wie bereits angekuendigt werde ich am Mittwoch nach Melbourne, um mit Insa dort noch am selben Tag die Australian Open zu besuchen. Das Ticket kostet umgerechnet um die 55 Euro und ich hoffe, dass an dem Tag nicht Andy Roddick spielt, sonst dreht Insa neben mir die ganze Zeit ab. Und wenn's dann kein Vollbier geben sollte, was ich bei diesem Volk hier fast befuerchte, raste ich zwangslaeufig irgendwann aus. Am Freitag ist hier Australia Day, der groesste Feiertag in Australien, und da wird halt ueberall die Sau rausgelassen. Nebenbei hat Insa auch noch Samstag Geburtstag, weshalb das gleich mit (rein)gefeiert wird. Am Samstag geht es vormittags dann auch schon wieder mit dem Flieger zurueck nach Sydney, zumindest fuer eine Woche, denn wenig spaeter werde ich schon wieder in Melbourne sein, aber dazu dann spaeter mehr.

Thursday, January 18, 2007

Schifahren in Holland und Schlangenjagd in den Blue Mountains

Nun, ich gebe zu, es sind ein paar Tage vergangen seit meinem letzten Eintrag. Einerseits hat sich viel getan, andererseits dann aber auch schon wieder nix, je nach Blickwinkel.

Newcatle Jets - Central Coast Mariners 1:0 (14.800 Zuschauer, ca. 2.500 Gaestefans)

Am Freitag, den 05. Januar 2007, fuhren Claudia, Kat, Kathy, Insa, Nils, Christoph und ich nach Newcastle, etwa 150 Kilometer noerdlich von Sydney gelegen. Zum einen, weil ich besagtes Spiel halt gucken wollte, und zum anderen, da Kat diese Partie zum Anlass genommen hatte, in ihren Geburtstag ausserhalb von Sydney reinzufeiern. Geplant war, dort nach dem Spiel zu uebernachten und am Strand dann eben die Korken knallen zu lassen. Diese Idee loeste sich nach dreistuendiger Zugfahrt jedoch in Luft auf, da alle Hostels ueberraschend ausgebucht waren. Wir wussten naemlich nicht, dass am Samstag eine Art Iron Man hier abgehalten werden sollte. Dumm gelaufen. Also entschlossen wir uns, mit dem ersten Zug nach dem Spiel zurueck zu fahren.

So weit, so schlecht. Nach einem fast zweistuendigen Fussmarsch (das Stadion lag zwei Stationen an der Bahnlinie entlang zurueck) erreichten wir gerade noch rechtzeitig das EnergyAustralia Stadium, welches 26.000 Zuscheuer fasst. Was fuer ein suesses Stadion. Die Seiten bilden zwei zweistoeckige Tribuenen und hinter den Toren ist je eine Wiese, auf der sich die ungezwungenen Australier einfach mal wie zum Picknick hinpflanzen. Lovely! Durch die geographische Naehe zu Gosford (ca. 100 km) und die seinerzeit fuer beide Vereine durchaus interessante Tabellensituation (Die ersten vier Vereine qualifizieren sich fuer die Finals. Der Erste spielt zunaechst gegen den Zweiten und der Dritte gegen den Vierten. Der Sieger aus Erster gegen Zweiter ist direkt fuer das Finale qualifiziert. Der Verlierer aus Erster gegen Zweiter bekommt eine zweite Chance, indem er noch einmal gegen den Sieger aus Dritter gegen Vierter ran darf. Der Sieger daraus spielt dann im Finale gegen den Sieger aus Erster gegen Zweiter. Bis auf das Finale gibt es natuerlich Hin- und Rueckspiel) waren etwa 2.500 Leute aus Gosford anwesend, die auch gute Stimmung verbreiteten, zumindest bis in der 25. Minute das 1:0 fuer Newcastle fiel. Anfangs gab ich Insa noch einen Anfaengerkurs in Sachen aesthetischer Stadionfotografie, danach beschraenkten sich aber eigentlich alle darauf, das leckere Bluetongue zu trinken und die ins Stadion mitgebrachten Suessigkeiten zu verzehren. Hatte schon mal jemand von Euch eine australische Weingummischlange im Bier? Nein? Schmeckt total scheisse.

Nach dem Spiel suchten wir zunaechst nach einem Bierladen (Alkohol wird hier nur separat in lizensierten Shops verkauft), doch leider hatten alle Laeden schon zu und so gingen wir kurz vor Mitternacht noch in einen Pub mit Livemusik, in dem wir Kats Geburtstag zelebrierten. Dort war aber leider auch recht frueh Ende, weshalb wir zum Bahnhof schekelten, wo wir bis 02:30 Uhr warten mussten, bis der Zug zurueck fuhr. Kat und Insa erfreuten sich an betrunkenen englischen und gosfordschen Bengeln, der Rest liess es auch auf der Rueckfahrt eher besinnlicher angehen.

Nachdem alle am naechsten Tag erst einmal ausgeschlafen hatten, ging es abends wieder ins Paddy Mcguires, unserer mehr oder weniger neuen Stammkneipe in Citylage. Hier hat man die Wahl zwischen drei Bereichen, einem ueberdachten Wintergarten und zwei Pubbereichen, wobei in einem abends immer irgendwann Livemusik gespielt wird. Hier wurde Kats Geburtstag noch einmal ordentlich gefeiert, aber so lang war der Abend dann zum Glueck doch nicht, der Akku war leer.

Ab Sonntag hatte ich theoretisch meine Wohnung zur Verfuegung, aber aufgrund chronischer Unlust und Muedigkeit zog ich dort erst am Montag ein. Das war eine scheiss Schlepperei... wer nimmt auch so viel unnuetzen Mist mit nach Australien... egal. War ich nach der Zusage fuer die Wohnung doch mit der Zeit etwas skeptisch, ob sie mir wirklich gefallen hatte/sollte, habe ich mich mit dem Moment des eigentlichen Einzugs komplett in sie und die Umgebung verliebt. Die meisten Fakten hatte ich ja bereits im vorherigen Beitrag erwaehnt. Ich habe in meinem Zimmer ein grosses Bett, einen Kleiderschrank, einen Schrank fuer sonstigen Mist, eine grosse Kommode und einen Schreibtisch. Wenn ich durch die "Hintertuer" hinaus trete, komme ich zunaechst in meinen "Wintergarten", in dem ein sechseckiger Tisch und zwei Stuehle stehen, sowie mein Kuehlschrank. Trete ich nun durch die "Gartentuer" (sowas hat uebrigens sonst keiner in diesem Haus), gelange ich auf meine "Terrasse", die ich ganz fuer mich alleine habe, auch wenn es offiziell eine Art Gang hinters Haus ist, den aber nie jemand benutzt. Hinter der "Balustrade" liegt ein Garten, in dem Basilikum, Paprika, Auberginen und sonstiges Gruenzeug wachsen. Dahinter folgt dann eine kleine Strasse, danach dann mein eigens dazu erklaertes "Naherholungsgebiet" (ein Wiesenplateau mit zwei Baenken) bevor dann auch schon das Wasser beginnt. Ein Traum!

Im Haus selbst wohnen Touristen, Studenten und Bauarbeiter. Das amerikanische Touristenpaerchen (beide so um die 50 Jahre alt) neben mir beschwert sich schon um 22:00 Uhr, wenn wir draussen auf meinem Balkon beim Bierchen nur reden. Ach ja, Insa ist meine Dauermitbewohnerin aktuell, da sie Probleme hat, ihre Karre zu verkaufen, und so noch nicht nach Melbourne aufbrechen konnte. Ab und an tummeln sich mit den Leuten aus dem Hostel, die wir kennen gelernt haben, dann schon mal 5-6 Leute dort, aber wir haben nicht mal Musik und schreien auch nicht rum, und im Gegensatz zu denen muessen andere meiner Gaeste am naechsten Tag sogar noch arbeiten. Der deutsche Rechtsstudent aus dem Haus hat dem baertigen Mecker-Ami passenderweise den Titel Nazi gegeben, was ich nur voll unterstuetzen kann. Arschloch!

Interessant ist auch die Geschichte um den ca. 50-jaehrigen Typen, der das Gemuesebeet angelegt hat. Sah aus wie eine Mischung aus Meister Yoda und dem Endgegner bei Mortal Kombat, lebte dort wohl seit einem halben Jahr und galt als launisch. Kurz nach meinem Einzug war er weg und eines Tages kam ein interessanter Mann zu einem der Iren, die hier wohnen (unser Alter), und fragte nach dem Typen. Es scheint so, als wenn der Alte mit Drogen gehandelt hat, und bei seinem letzten Deal wohl beides, also Geld und Drogen, hat mitgehen lassen. Der Fremde meinte, der Ire solle ihn anrufen, sobald der Alte wieder kaeme, und alleine fuer diesen Anruf solle er dann 5.000 Dollar erhalten, umgerechnet 3.000 Euro! Schoene Nachbarn hat man hier. Nun ja, so pfluecke ich mir jetzt halt Paprika und Basilikum frisch vom Strauch.

Central Coast Mariners - New Zeeland Knights 0:0 (10.500 Zuscheuer, 0-20 Neuseelaender)

Recht kurzfristig entschieden sich Kat, Insa und ich zu diesem Besuch am Donnerstag, den 11. Januar. Es war der 20. und somit vorletzte Spieltag der Liga und die Mariners konnten sich trotz der Niederlage in Newcastle noch immer fuer die Finals qualifizieren, was durch das 0:0 gegen den Tabellenletzten aber scheitern sollte. Der Neuseeland-Fanblock bestand aus einem bunten Mix aus Menschen, die entweder gebuertige Neuseelaender sind, inzwischen aber in Australien leben, oder Leuten, die Central Coast den Einzug in die Finals nicht goennen wollten, jedenfalls sah man u. a. einen Melbourne-Schal und einige Newcastle-Trikots und -Schals. Insgesamt war es mal wieder ein netter, wenn auch fussballerisch nicht wirklich ueberzeugender Ausflug in die Welt des australischen Fussballs.

Blue Mountains

Am Wochenende vom 12.-14. Januar fuhren Claudia und ich in die Blue Mountains, dem Nationalpark 100 Kilometer westlich von Sydney. Aus diesem Anlass hatte ich eine Karre und das Doppelzimmer mit Ensuite (eigenem Badezimmer) im No. 14 in Katoomba gemietet, dem optimalen Ausgangspunkt fuer Blue Mountains-Touren. Am Freitag gingen wir lediglich noch kurz einkaufen und essen, aber am Samstag ging es dann vormittags los. Zunaechst zum Grand Canyon beim Staedtchen Blackheath. Hier strolchten wir ca. vier Stunden durch die Natur, vorbei an Klippen, irgendwelchen Pflanzen, Fluessen und Tieren. Die Blue Mountains heissen uebrigens deshalb so, weil sie blaeulich erscheinen, was dadurch entsteht, dass die ganzen Eukalyptusbaeume Oel absondern, welches durch die Brechung des Lichts dann blau wirkt. Ach ja, wer das Vieh da links auf dem Bild entziffern kann, kann sich ja mal bei mir melden. Auch Australier waren sich nach der Sichtung des Fotos nicht sicher, ob es sich dabei nun um eine Braunschlange (die zweitgiftigste Schlange der Welt) handelte, oder nicht, die da einen Meter neben uns aufgetaucht war. Was ebenfalls nur wenige Meter von aus auftauchte war am spaeten Nachmittag ein Wallaby, welches sich an einem der Lookouts in der Naehe von Echo Point, dem Hauptaussichtspunkt der Blue Mountains, mal einen Blick goennte. Wallabys sieht man aehnlich wie Platypus oder Wombats auch nur noch sehr selten, das etwa 50-jaehrige australische Ehepaar, mit dem wir uns spaeter unterhielten und das dort in der Naehe wohnt, hat selbst jedenfalls noch nie ein Wallaby in freier Natur gesehen - ich schon! Echo Point ist deshalb so beruehmt, weil dort die Three Sisters stehen, drei nebeneinander aufgereihte Felsen, die einer Aborigine-Legende nach drei verzaubertre oder verwunschene Schwestern sind, die wahrscheinlich irgendwas angestellt haben und dann in Steine verwandelt wurden oder so.

Nach dem Anstrengenden Samstag liessen wir es am Sonntag etwas ruhiger angehen und fuhren zu den Jenola Caves, die noch einmal 1,5 Autostunden weiter westlich von Katoomba lagen. Hierbei handelt es sich um unzaehlige Tropfsteinhoehlen, von denen man immerhin an die 20 besichtigen kann. Eine Tour durch alleine eine der Hoehlen kostet zwar zwischen 15,- und 25,-Euro, trotzdem sollte man sich wenigstens eine davon mal angesehen haben. Wir entschieden uns fuer die Oriental Caves, deren Tour um 13:30 startete und 90 Minuten dauern sollte. Insgesamt 25 Leute liefen also bei kuehl wirkenden 16 Grad Hoehlentemperatur dem Erzaehlmeister mit dem seltsam deutsch klingenden Namen Ralph Hoffmann hinterher und lauschten seinen Ausfuehrungen und liessen die Hoehlen auf sich wirken. Nachdem Claudia bereits anfangs bemerkte, sie hoere einen deutschen Akzent heraus, fragte ich den Kollegen beim Verlassen der Caves auch glatt mal, if he had German relatives or if he was born in Germany und erhielt die Antwort: "Klar bin ich Deutscher!" Na ja, wir holten uns von ihm noch ein paar nuetzliche Informationen ab, was wir auf dem Heimweg noch Sinnvolles sehen koennten, und so fuhren wir dann auch, wie uns geraten wurde, kurz an den Wentworth Falls vorbei. Es handelte sich um einen grossen Wasserfall, der aber wie alle Wasserfaelle aktuell kaum Wasser fuehrt, das es ja Sommer ist und kaum regnet.

Generell ist es uebrigens auch hier wettertechnisch dieses Jahr ganz kurios. Zwar wird hier nicht halb Sylt abgetragen, doch war in Sydney im November der regnerischste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Im Kontrast dazu ist im Rest Australiens eine der groessten Duerren seit langem im Gange und der Sommer in Sydney wird von den Einwohnern als Scheiss-Sommer betitelt. Na ja, nach meinem Verstaendnis ist das hier aktuell ein gehobener, suedeuropaeischer Sommer, ueber den ich micht beschwere. Fuer die Austrailer ist das aber nichts. Die 27 Grad Celsius der letzten Tage zaehlen fuer die hier nicht als Sommer. Na ja, dann aber vielleicht ab dem Wochenende, sollen weit ueber 30 Grad Celsius werden und die 7-Tage-Vorschau sagt nix von Wolken oder Regen. Na das kann ja heiter werden (hoe-hoe-hoe).

Die letzten Tage war ich dann oefter mal wieder in Bronte am Strand. Dort waren die geilsten Wellen, die ich je erlebt habe, die reissen einen um, das ist ein Traum. Das Wasser hat zwar nur 16 Grad Celsius und die ersten Minuten wuenscht man sich eigentlich nur, dass die Gliedmassen einen doch endlich erloesen und abfallen moegen (habe das Gefuehl, das Wasser ist irgendwie kaelter geworden, das war schon mal waermer), aber danach geht's und es macht einen Heidenspass. Wenn man raus kommt hat man das Gefuehl, Leistungssport gemacht zu haben, was man wahrscheinlich auch gemacht hat. Zu den weiteren Planungen: Am Sonntag steht noch mal Fussball an (CC Mariners - Adelaide United) und den Rest des Wochendendes werde ich wohl am Strand verbringen. Am Mittwoch geht es nach Melbourne, wo ich am gleichen Abend dann mit Insa ein Viertelfinale der Australian Open besuchen werde, hoffentlich mit aehnlichem Unterhaltungswert wie die letzten Tage schon ;-) Am folgenden Freitag feiert Insa in Melbourne dann auch gleich in ihren Geburtstag rein und den Rest erfahrt ihr dann.

PS: Wer sich fragt, was es mit dem Schifahren in Holland auf sich hat, dem sei erklaert, dass Claudia im Labor eine Australierin hat, die irgendwann mal nach Europa will. Ihre ernst gemeinten (weil nicht besser gewussten) Vorhaben sind unter anderem Schifahren in Holland und die Besichtigung des einzigen deutschen Bergs, der Zugspitze.

Tuesday, January 02, 2007

Greetings from Paris and a Happy New Year!

Es hat sich einiges getan! Zunächst einmal habe ich inzwischen eine neue Wohnung. Diese befindet sich in Kirribilli, einem Stadtteil direkt nördlich der Harbour Bridge. Ganz genau handelt es sich um die Willoughby Street, fünf Minuten von der Bahnhaltestelle Milson`s Point entfernt. Ich habe zwar keinen Blick auf die Harbour Bridge, aber doch einen direkt aufs Wasser mit anliegendem Park. Es handelt sich um ein shared house, das heißt, es gibt dort 20 Zimmer, 5 Bäder und 2 Küchen, also quasi wie ein Hostel, nur daß jeder sein eigenes Zimmer hat. Es ist auch nur eine Bahnstation bzw. 15 Minuten zu Fuß über die Harbour Bridge in die City. Allerdings habe ich das Zimmer (auf dem oberen Bild das links unten mit der offenen Tür) erst ab dem 07. Januar, da dies aktuell noch nicht frei ist. Details zum Zimmer gibt es, wenn ich das ganze dann mal selbst bebildern kann.

Bis zu meinem Einzug dort bleibe ich zunächst bei Kat, zumindest bis zum 04. Januar. Die letzten drei Tage werde ich bei meiner Freundin, Claudia, bzw. in Newcastle verbringen. Wie, hatte ich etwa vergessen zu erwähnen, daß ich mit Claudia seit einiger Zeit zusammen bin? Nicht? Sowas... na ja, Ihr müßt ja auch nicht gleich alles wissen ;-) Ihre Mutter ist halt bis Donnerstag noch da und von daher bleibe ich bis dahin noch bei Kat auf dem Sofa. Ohnehin ist es bei Kat inzwischen etwas voller geworden. Zunächst einmal sind zwei ihrer Freunde aus München, die sie hier kennengelernt hat, wieder in der Stadt, und pennen wie geplant bei ihr. Ebenso wie zwei Mädels, welche die beiden unangekündigt mit im Schlepptau hatten. Ach ja, und Insa noch, da die ja nun nicht mehr bei mir in Coogee wohnen konnte. Ist aber absolut lustig, die machen hier eigentlich ganz gute Stimmung und so kommt irgendiwe auch nicht mehr wirklich aus dem Feiern und Trinken heraus.

An Silvester waren wir mit der gesamten, eben erwähnten Bande, Nils und Christoph in Vaucluse, einem Stadtteil im Osten Sydeys. Dies ist so ziemlich der Geheimtipp für Silvester, da diese Stelle zwar recht weit vom Feuerwark an der Harbour Bridge und dem Opernhaus entfernt ist, der Blick aber trotzdem super ist und man dort ungestört sein Bier trinken und sich frei bewegen kann, nicht so wie in der City, wo sich Tausende von Touris die Füße bis sonstwohin platt trampeln. Wir waren etwa gegen 16:00 Uhr dort, nachdem wir vorher in Bondi genug Essen (Baguette, Aufschnitt, Obst, Chips) und Getränke (Sekt und viel Bier) eingekauft hatten. Wir gingen eine kleine Straße hinunter zu einer Wiese, wo wir uns niederließen. Von dort aus konnte man auch noch runter an einen kleinen Strand, der aber ab 17:00 geschlossen wurde. Im Verlauf des Abends fanden sich geschätzte 300-400 Schaulustige ein, trotzdem hatte man genug Platz. In den Villen um einen Herum fanden auf den Baklons natürlich diverse Partys statt, für Stimmung war also auch gesorgt. Generell darf man ja in Australien in der Öffentlichkeit überhaupt keinen Alkohol trinken, an solchen Tagen wie Silvester sagt aber kein Bulle was, nur eben am Opernhaus und ähnlichen, abgesperrten Premiumplätzen wird halt auf Alkohol in den Rucksäcken und so kontrolliert, ebenso wie an Bondi Beach zu Weihnachten.

Um 21:00 Uhr gab es das erste von zwei Feuerwerken zu sehen, welches extra für die Kinder veranstaltet wird, die dann eben ins Bett müssen. Coole Idee eigentlich! Es dauerte knapp neun Minuten und war auch schon ganz ansehnlich. Zum Glück blieb es den ganzen Abend trotz einer Regenwahrscheinlichkeit von 30% trocken, sodaß wir das Hauptfeuerwerk um Mitternacht vollends genießen konnten. Dies dauerte etwa 16 Minuten und selbst die Hochhaustower der City wurden als Abschußbasen mitgenutzt. Die Raketen kamen aber meistens direkt von der Harbour Bridge, die während dessen natürlich geschlossen wurde, und von Abschußinseln direkt im Wasser. War schon ein verdammt geiles Feuerwerk, auch wenn es an der Oper sicherlich noch geiler gewesen sein muß, wenn man halt direkt drunter steht. So war es aber auch schon sensationell und wir hatten wenigstens keinen Streß. Irgendwann um 03:00 Uhr waren wir dann nach einem etwas längeren Marsch wieder zu Hause.

Ja, und heute grillen wir groß bei Kat mit Känguruhfleisch und Salaten, auch wenn das Wetter eher nicht danach aussieht, aber egal. Wer sich gefragt hat, warum ich in der Überschrift Paris erwähnt habe, dem sei gesagt, daß die letzten Tage Paris Hilton in Sydney war und hier für Aufsehen gesorgt hat. Ihr Hauptauftrag ist dabei, die Biermarke Bondi Blonde zu bewerben. Mal geht sie medienwirksam am Bondi Beach planschen, mal ist sie dort bei einem Bikinicontest als Jurorin tätig und mal prellt sie halt die Zeche in einem Café, das Übliche also.